Aktuelles ▶ Auf- und Absteiger KLINIK UNTERNEHMEN AUF-/ABSTEIGER DES MONATS Klinikum Darmstadt 6 % 4 % 2 % 0 % -2 % -4 % -6 % -8 % -10 % -12 % 260 240 220 180 160 140 120 100 80 60 40 20 0 9 0 0 1 1 1 2 1 3 1 4 1 5 1 6 1 7 1 8 1 9 1 Umsatz (Mio. €) EBIT EBT Quelle: Geschäftsberichte, elektronischer Bundesanzeiger 3,3 Prozent betrug 2019 das Umsatzplus beim Klinikum Darmstadt. Asklepios Das zweite Quartal 2020 stand deutlich im Einfluss von Covid-19: Während sich die Leistung deutlich reduzierte (CM minus 19 Prozent), erhöhte sich der Umsatz um 1,6 Prozent auf 894 Millionen Euro. EBITDA, EBIT bzw. EBT reduzierten sich um 6,1, 32,1 bzw. 51,0 Prozent auf 91,8, 29,8 bzw. 17,5 Mio. Euro. Angesichts Covid-19 verzichtete das Unternehmen zwar auf die Veröffentlichung der Prognose für das Geschäftsjahr 2020, das neben der Pandemie vor allem von der Erstkonsolidierung der Rhön-Klinikum AG tangiert sein wird. Asklepios besitzt (mit- telbar) zusammen mit Rhön-Gründer Eugen Münch sowie Asklepios-Gründer Bernard große Broermann 93,38 Prozent der Aktien. Schön Klinik Die Talsohle durchschritten zu haben scheint die Schön-Klinik, die im ersten Halbjahr 2020 bei einer Umsatzsteigerung von 7,6 Prozent auf 464 Mio. Euro das EBITDA um 79,5 Prozent auf 60,0 Mio. Euro und EBIT, EBT und EAT auf 5,1 (minus 19,1) und um 79 bzw. 69,9 Prozent auf minus 6,6 bzw. minus 10,3 Mio. Euro verbessern konnte. Die Verluste basieren auf hohen Firmenwertabschreibungen in Höhe von rund 21 Mio. Euro. Die in den vergange- nen Jahren ergriffenen Maßnahmen schei- nen zu greifen. Obwohl das Unternehmen (bedingt durch Covid-19) auf eine Prognose 2020/21 verzichtete, dürfte es in Zukunft weiter deutlich bergauf gehen. Agaplesion Mitteldeutschland Ganz in Vorbereitung der im Jahre 2020 erfol- genden Eingliederung in die Agaplesion stand der Abschluss 2019 der edia.con. Der Zusam- menschluss evangelischer Krankenhäuser in Sachsen und Sachsen-Anhalt firmiert seit Jahresbeginn 2020 unter dem Namen Aga- plesion Mitteldeutschland gGmbH. Während der Umsatz um 4,6 Prozent auf 192,4 Mio. Euro gesteigert werden konnte, reduzierten sich EBITDA (vor Ertrag aus der Auflösung des Sonderpostens), EBIT bzw. EBT um 17,3, 81,3 bzw. 85,8 Prozent auf 7,0, 0,9 bzw. 0,7 Mio. Euro. Der deutliche Einbruch bei EBIT und EBT basierte auf einer außerplanmäßigen Abschreibung. Diese erfolgte aufgrund der Anpassung an konzerneinheitliche Bilanzie- rungsvorgaben. Klinikum Darmstadt Wie 2018 profitierte das Klinikum Darm- stadt auch 2019 von Übertragungen von Grundstücken an die Stadt Darmstadt. Die Zahlen zeigten einen Anstieg des Umsatzes um 3,3 Prozent auf 243 Millionen Euro und aufgrund von Verkaufsgewinnen in Höhe von 9,8 (4,3) Mio. Euro einen Anstieg des EBITDA (vor Ertrag aus der Auflösung des Sonderpostens), EBIT bzw. EBT um 85,8, 291,9 bzw. 459,3 Prozent auf 19,0, 12,5 bzw. 9,5 Mio. Euro. Die nun letztmalig erfolgten Grundstücksverkäufe sollen dafür sorgen, dass 2020 wiederum ein deutlich positives, aber unter 2019 liegendes Ergebnis erzielt wird, bevor 2021 mit dem Abschluss der Um- bau-/Umstrukturierungsmaßnahmen durch Verbesserungen im operativen Geschäft nachhaltig schwarze Zahlen geplant sind. Städtisches Klinikum Braunschweig Wenig erfreulich verlief das Geschäftsjahr 2019 beim Städtischen Klinikum Braun- schweig, das bei einem Umsatzwachstum um 3,6 Prozent auf 360 Mio. Euro eine deut- liche Verschlechterung des Ergebnisses hinnehmen musste. Nachdem das EBITDA (vor Ertrag aus der Auflösung des Sonder- postens) mit minus 9,9 (plus 1,3) Mio. Euro deutlich in den negativen Bereich rutschte, erhöhten sich die Verluste auf der Basis EBIT bzw. EBT um 294 bzw. 293 Prozent auf 15,2 bzw. 15,5 Mio. Euro. 2020 soll es leicht bes- ser werden; bei einem Umsatzanstieg auf 373 Mio. Euro erwartet das Unternehmen ein negatives Ergebnis von 11,9 Mio. Euro. Robert-Bosch-Krankenhaus, Stuttgart Deutlich unter Plan verlief das Jahr 2019 beim Stuttgarter Robert-Bosch-Krankenhaus. Das Klinikum konnte bei einem Umsatz- plus von 5,1 Prozent auf 278 Mio. Euro (der CM konnte statt wie geplant um 4,3 nur um 0,5 Prozent gesteigert werden) zwar Verbesserungen beim EBITDA (vor Ertrag aus der Auflösung des Sonderpostens) und EBIT von 234,1 bzw. 23,9 Prozent auf 2,0 bzw. minus 4,5 Mio. Euro erzielen. Diese waren aber ausschließlich auf eine Verrin- gerung des Instandsetzungsaufwands um 2,0 auf 12,6 Millionen Euro zurückzuführen. Der EAT-Verlust erhöhte sich dagegen um 16,8 Prozent auf 22,7 Mio. Euro, zurückzu- führen auf den Anstieg der Aufwendungen aus der Abzinsung langfristiger Rückstel- lungen um 19,0 (13,7) Millionen Euro. Da diese 2020 weiter ansteigen werden, soll der Verlust auf 28,4 Mio. Euro steigen. ▬ Hartmut Schmidt Börsenexperte, analysiert für kma die Jahresabschlüsse* ausgewählter Kliniken *Quelle: elektronischer Bundesanzeiger, Geschäftsberichte 14 © 2020. Thieme. All rights reserved. Klinik Management aktuell November 2020 | 25. Jg.