Whitepaper ▶ Bewährte Konzepte für Reformzeiten Bei Agaplesion kommt ein weiterer nicht mehr weg zu denkender Geschäftsbe- reich hinzu: Service und Logistik. In den vergangenen Jahren hat dieser Bereich enorm an Bedeutung gewonnen. Der Markt hat sich stark verändert und ist ex- trem anfällig für den plötzlichen Ausfall von Servicedienstleistungen geworden. Unsere Servicegesellschaften in den Bereichen Einkauf, Informationstechnologie, Medizintechnik, Catering, Reinigung und Logistik haben wir frühzeitig in die eigene Hand genommen. Das verschafft uns die größtmögliche Marktunabhängigkeit und unmittelbaren Einfluss auf die Qualität. Das ist relevant, weil auch diese vermeintliche „Unterstützungsarbeit“ ein wesentlicher und unabdingbarer Be- standteil unserer 360-Grad-Versorgung ist. So waren wir in der Corona-Pandemie durch den Zentraleinkauf und unser Logistikzentrum jederzeit mit ausreichend Schutzmaterial versorgt. Und wir gehören dank unserer IT zu den Vorreitern bei digitaler Transformation und KI. Portfoliomanagement Clusterbildung ist bei Agaplesion kein abstraktes Management-Schlagwort. Sie ist notwendig, da nachhaltige Versorgung nur durch intelligente Vernetzung und konsequente Weiterentwicklung gelingt. Das bedeutet konkret Wir setzen auf • klare Strukturen zwischen Vorstand, Zentrale und unseren Einrichtungen, • gezielte Integration von Einrichtungen und damit Erweiterung unserer medi- zinischen Leistungen vor Ort und • eine konsequente Differenzierung unserer Angebote. Wir überprüfen regelmäßig: Welche unserer Einrichtungen bleibt Teil von Agaplesion, und welche kann sich in anderen Strukturen besser entfalten? Dieses „zukunfts- gerichtete Portfoliomanagement“ ist das strategische Steuerungsinstrument, das uns ermöglicht, nicht nur zu reagieren, sondern aktiv die Zukunft der Versorgung zu gestalten – bevor es zu spät ist. Beim „zukunftsgerichteten Portfoliomanagement“ wird keine reine Bestandsaufnah- me betrieben und weit mehr als der „Ist-Zustand“ analysiert. Es ist ein dynamischer Prozess, der systematische Planung, gezielten Ausbau und laufende Optimierung unseres Beteiligungsportfolios umfasst. Grundlage unserer strategischen Planung ist ein strukturierter Analyseprozess, der sowohl interne Leistungsdaten als auch externe Markt-, Umwelt- und Umfeldentwick- lungen einbezieht. Unter Umweltfaktoren verstehen wir solche, die sich außerhalb des betrachteten „Agaplesion“-Systems befinden, z. B. Wissenschaft, Technische Entwicklung, Gesellschaftlicher Wandel. Umfeldfaktoren hingegen wirken direkt und unmittelbar auf das System ein. Sie sind als die im jeweiligen Betrachtungskontext entscheidungsrelevanten Umweltfaktoren zu verstehen. So erkennen wir frühzeitig Trends, minimieren Risiken und nutzen Chancen gezielt – immer mit dem Ziel, die Versorgungsqualität und das medizinische Leistungsangebot nicht nur zu sichern, sondern kontinuierlich auszubauen und zukunftsfähig weiterzuentwickeln. Ein zentrales Element unseres Portfoliomanagements ist die strategische Ausrich- tung entlang definierter Versorgungsziele, wie wir sie beispielsweise in unserer 360-Grad-Versorgung definiert haben. Wir analysieren fortlaufend, welche 19 kma Whitepaper | Dezember 2025 © 2025. Thieme. All rights reserved. Folgende Kriterien beziehen wir ein, um unser Portfolio zu bewerten: • Medizinische Aspekte: Wir optimieren kontinuierlich un- ser bestehendes Leistungsangebot und bauen es stetig aus und um. Medizin wird immer komplexer, die Ansprüche an die Versorgung steigen. Bedarfe von Pa tien ten und Bewohnern innerhalb der je- weiligen Region zu kennen und zu erfüllen, hat für uns höchste Priorität. Nicht nur heute, sondern gerade auch in der Zukunft. • Wirtschaftliche Aspekte: Als gemeinnütziges Unternehmen ist es nicht unser Ziel maximalen Profit zu erzielen. Aber wir müssen eine angemessene Rentabilität erreichen, um investitions- und wettbewerbsfähig zu bleiben. Viele Innovationen finanzieren wir selbst, gewährleisten dadurch einen hohen medizinischen Stan- dard und bleiben wirtschaftlich stabil. • Strategische Aspekte: Unsere Strategie- und Zielplanung beinhaltet sowohl langfristige, mittelfristige als auch kurzfris- tige Ziele. So behalten wir das große Ganze im Blick und bleiben gleichzeitig flexibel, um auf neue Entwicklungen schnell reagieren zu können. Wir sind bereit, Be- stehendes zu hinterfragen und auch einmal völlig neue Wege zu gehen – selbst wenn das bedeutet, Risiken einzugehen.