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FazitMedizinische Fachwelt zeigt bei Medica und Compamed einmal mehr Potenzial

Einmal mehr konnten die Top-Entscheider der internationalen Gesundheitswirtschaft bei der weltgrößten Medizinmesse Medica und der international führenden Zuliefererfachmesse Compamed in Düsseldorf thematisch „aus dem Vollen schöpfen“.

Foto: Messe Düsseldorf/ctillmann

Den rund 120 000 Fachbesuchern (internationaler Anteil ca. zwei Drittel/ aus 155 Nationen) wurde an den vier Laufzeittagen, vom 12. bis 15. November 2018, ein Angebot präsentiert, das sich so umfangreich und international präsentierte wie niemals zuvor. 5273 Aussteller aus 66 Nationen und mehr als 80 Prozent internationale Beteiligungen bedeuteten bei der Medica neue Top-Werte. An ihre Bestmarken knüpfte auch die Compamed nahtlos an mit 783 Ausstellern aus 40 Staaten.

„Nirgendwo sonst weltweit wird die gesamte Prozesskette der Innovationen für die Entwicklung, Herstellung und Vermarktung medizinischer Geräte, Produkte, Instrumente und Hightech-Lösungen derart lückenlos gezeigt und parallel in hunderten Vorträgen namhafter Experten thematisiert“, zeigt sich Wolfram Diener, seit Oktober 2018 Geschäftsführer der Messe Düsseldorf, beeindruckt von der programmatischen Bandbreite.

Studie zu „Gesundheit 4.0“: Chancen nutzen, nicht verspielen

Insbesondere in Bezug auf einen der maßgeblichsten Trends überhaupt, die digitale Transformation, besteht für Deutschland dringender Aufhol- und Handlungsbedarf im Sinne gemeinsamer Kraftanstrengungen aller maßgeblichen Player der Gesundheitsversorgung. Zu diesem Ergebnis kommt eine im Rahmen der Medica 2018 vorgestellten Studie, die die Messe Düsseldorf und der Industrieverband Spectaris von Roland Berger haben durchführen lassen.

Demnach investieren nicht einmal ein Drittel der Medizintechnik-Anbieter und der Krankenhäuser mehr als 2,5 Prozent ihres Umsatzes in Digitalisierungsprojekte. Zwei Drittel der Befragten schätzen den Digitalisierungsgrad der deutschen Gesundheitswirtschaft als eher gering ein und nahezu alle wünschen sich mehr Engagement von der Politik diesbezüglich. Dabei birgt die Digitalisierung der Gesundheitswirtschaft enormes Potenzial und viele Chancen, was durch die Studie „Gesundheit 4.0: Warum Deutschland Leitmarkt für die digitale Gesundheitswirtschaft werden muss und was jetzt zu tun ist“ Bestätigung findet.

Ein Rundgang durch die Messehallen der Medica 2018 oder aber die Teilnahme an einem der rund 1.000 Vorträge aus dem Programm der begleitenden Foren und Konferenzen hat gezeigt, dass die vielen mit der Digitalisierung in Zusammenhang stehenden Neuheiten nicht nur den Anbietern gute Geschäftsperspektiven bieten – auch Ärzten und insbesondere Patienten kommen sie zugute.

Medica als Hotspot für Start-ups aus der ganzen Welt

Die Entwicklung hin zu immer mehr Digital Health-Anwendungen, die weniger basieren auf teurer Hardware-Neuentwicklung, sondern die vorrangig softwaregetrieben sind, spielt nicht nur großen Unternehmen in die Karten. Weltweit wittern auch immer mehr Start-ups ihre Chance. Für sie ist die Medica in den letzten Jahren verstärkt zum Hotspot geworden. So präsentierten sich täglich junge innovative Unternehmen unter dem Motto `Medica Disrupt´ beim Medica Connected Healthcare Forum und der Medica App Competition (Halle 15).

Die Bühne betraten insgesamt mehr als 50 Start-ups, die Lösungen für die Behandlung von Hautkrebs, von chronischen Krankheiten (beispielsweise an Herz und Lunge), für das Telemonitoring bis hin zum Tracking von Vitalparametern und Aktivität vorstellten. Im Medica Start-Up Park , bei der Wearable Technologies Show (jeweils in Halle 15) oder auch auf den Gemeinschaftsständen insbesondere von Frankreich, Israel und Finnland fanden sich ebenfalls spannende Start-ups.

Ob Krankheitsprävention oder Krisenprävention: So geht´s!

Höhepunkte des Medica-Rahmenprogramms bildeten auch die internationale Wehr- und Katastrophenmedizinkonferenz Dimimed, die Medica Physio Conference oder auch die Medica Medicine+ Sports Conference für die Fachszene der Sportmediziner. Hier lagen Schwerpunkte in diesem Jahr u. a. auf Corporate Fitness, also Präventionskonzepten zur Implementierung in Unternehmen sowie dem Einsatz von Sport in der Kinder- und Jugendmedizin als Mittel zur Vermeidung von chronischen Krankheiten wie Diabetes 2 oder Adipositas.

Ein Fokus-Thema der ärztlichen Fortbildungsveranstaltung Medica Academy ließ besonders aufhorchen. „Be prepared – Wie Kliniken sich auf Großschadenereignisse vorbereiten können!“, lautete ein Seminartitel. Die Teilnehmer bekamen Handlungskonzepte zu verschiedenen Szenarien vermittelt wie Unwetterlagen, Terror- oder Giftattacken mit jeweils vielen Verletzten.

Der 41. Deutsche Krankenhaustag bot den 2150 Teilnehmern das gesamte Spektrum gesundheits- und krankenhauspolitischer Themen. Prominentester Besucher war Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, der den Krankenhaustag offiziell eröffnete, dabei die Kliniken als Rückgrat der Versorgung lobte und um kooperative Kraftanstrengungen aller Beteiligten warb hinsichtlich der Verbesserung der Pflegesituation oder auch einer schnelleren Umsetzung wichtiger Digitalisierungsprojekte (z. B. Einführung einer einheitlichen elektronischen Patientenakte).

Zulieferer-Power für leistungsfähige Produkte

In Verbindung mit der Medica überzeugte zum 27. Mal die Compamed als internationale Leitveranstaltung für den medizintechnischen Zulieferermarkt. Die Unternehmen sowie Forschungsinstitute präsentierten sich in den Halle 8a und 8b mit ihren Hightech-Lösungen den Besuchern als kompetente Partner für die Entwicklung und Produktion in der Medizintechnik-Industrie.

Als Dauerbrenner unter den Produktneuheiten erwiesen sich wieder einmal kleine und zugleich leistungsfähige Bauteile zum Einsatz in immer kompakteren Geräten und Produkten oder sogar aktiven Implantaten, die zu den aufwändigsten Medizinprodukten überhaupt zählen. Dynamisch entwickelt sich derzeit auch der Bereich des 3D-Drucks, dem erstmals bei der Compamed eine ganztägige internationale Konferenz gewidmet wurde. Die Entwicklung fortschrittlicher Softwarelösungen für die Herstellung von qualitativ hochwertigen 3D-gedruckten Medizinprodukten ist hier die Haupttriebfeder. 

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