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Artikel: Cloud-Computing im Gesundheitswesen

Im Zeitalter der Digitalisierung werden Krankenhäuser regelmäßig mit der Entscheidung konfrontiert, wie z. B. klinische Patienten- oder empirische Daten, sicher gesammelt und verarbeitet werden können. Dies geschieht vielerorts noch immer manuell oder über überholte Systeme. Die Datenmenge wächst dabei exponentiell an, was die Verwaltung und Pflege der Daten schwierig und zeitaufwendig macht. Daher entschließen sich immer mehr Einrichtungen dazu, die Datenverarbeitung und -speicherung ganz oder teilweise auf externe IT-Ressourcen (z. B. in die “Cloud”) zu verlegen.

In anderen Branchen, wie etwa dem Versicherungs- und Bankenwesen, gehört Cloud-Computing bereits zum Standard. Rund 80 Prozent  aller Banken in Deutschland setzen bereits auf Cloud-Dienste, bspw. für Zahlungsdienstleistungen oder das Kundenbeziehungsmanagement. Im deutschen Gesundheitswesen ist die Cloud derzeit noch kein standardmäßig eingesetztes Werkzeug. Einerseits erschweren rechtliche Hürden den Aufbau einer Cloud-Infrastruktur, andererseits halten sich gewisse Vorurteile, wie bspw. die Sorge vor unberechtigtem Datenzugriff. Dabei bringt der Einsatz von Cloud-Computing viele Potenziale wie eine bedarfsorientierte Skalierbarkeit, eine effiziente Nutzung von IT-Ressourcen und eine erhöhte IT-Sicherheit durch einen regelbasierten Betrieb mit sich.
 

Potenziale für Krankenhäuser:

Entlastung des IT-Personals

●  Eine IT-Infrastruktur in eigenen Rechenzentren zu betreiben, bedeutet oftmals einen hohen zeitlichen Arbeitsaufwand für IT-Mitarbeiter:innen. Für die Cloud in deutschen Krankenhäusern sprechen also nicht nur technisch-funktionelle, sondern auch vertraglich-wirtschaftliche Aspekte. Hier handelt es sich insbesondere um die Skalierbarkeit der IT-Kapazität und -Leistung. Die Wartung, das Einspielen von Updates sowie das Release-Management führen die Cloud-Anbieter selbst durch – ohne Ausfall der Lösungen. Durch einen zusätzlichen geräte-, zeit- und ortsunabhängigen Zugriff im Bedarfsfall kann der Support der Anbieter auch kurzfristig unterstützen. Somit kann das IT-Personal stattdessen den Fokus seiner Arbeit auf die strategische, langfristige Gestaltung der IT-Landschaft im Krankenhaus legen.
 

Verlässliche IT-Sicherheit und umfassender Datenschutz

●  Identitätsdiebstahl, Erpressungen sowie der Verkauf von Daten stellen in der Gesundheitsindustrie ein hohes Risiko dar, weshalb für die gesundheitlichen Einrichtungen eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema IT-Sicherheit eine essenzielle Rolle spielt. In den meisten Fällen können Cloud-Anbieter die Umsetzung dieser Anforderungen besser gewährleisten als die hauseigene Krankenhaus-IT, da Cloud-Rechenzentren vor Naturgewalten, aber auch vor Einbruch und Diebstahl durch höchste Sicherheitsvorkehrungen geschützt sind, die über die von lokalen Serverräumen hinausgehen. Grundsätzlich zählt IT-Sicherheit für den überwiegenden Teil der Cloud-Anbieter ohnehin zum Kerngeschäft. Denn um von Kund:innen in Betracht gezogen zu werden, müssen sie die Konformität zu wichtigen Regularien und „Best Practices“ bspw. durch externe Auditoren bestätigen lassen.
 

Reduktion der Kosten

●  Aus kaufmännischer Perspektive bietet die Cloud skalierbare, nutzungsabhängige und flexible Preismodelle. Durch die effiziente Nutzung von Cloud-Storage ergeben sich ­Kostenersparnisse für die Krankenhäuser, da nur tatsächlich genutzte Datenvolumen berechnet werden. Besonders für kleinere Krankenhäuser, die mit starkem Personalmangel im IT-Bereich zu kämpfen haben, bietet die Speicherung von Daten in der Cloud einen finanziellen Vorteil, da so auch die Kosten für die Anschaffung teurer Software sowie die Kosten für die Instandhaltung geringer ausfallen. Laut einer aktuellen McKinsey-Studie lassen sich durch die Digitalisierung im Gesundheitswesen jährlich 42 Milliarden Euro einsparen, ein Großteil der adressierten Potenziale basiert auf Cloud-Lösungen. Auch eine aktuelle AWS-Umfrage zeigt das enorme wirtschaftliche Potenzial von Cloud-Lösungen: Leistungserbringer in der EU und Großbritannien können durch den Einsatz der Cloud in den nächsten 5 Jahren rund 14,4 Milliarden Euro einsparen, was ca. 5.665 Euro pro Krankenhausbett entspricht.
 

Empowerment der Patient:innen durch Datenbereitstellung

●  Cloud-Lösungen können zudem dabei unterstützen, die Einbindung und Selbstbestimmtheit der Patient:innen zu fördern. Je mehr Patient:innen über eigene Erkrankungen sowie deren Therapieformen Bescheid wissen und mit einbezogen werden, desto höher sind die Chance und der Wille, diese bis zum Ende zu verfolgen. Die aktuelle „Annual European eHealth Survey“ – eine jährlich durchgeführte Umfrage von HIMSS und McKinsey & Company – befragte mehr als 500 E-Health-Expert:innen aus 30 europäischen Ländern zum Thema Patient Empowerment. Die Teilnehmer:innen gaben an, dass es für sie zunehmend wichtiger wird, Patient:innen den Zugriff auf ihre Gesundheitsdaten zu ermöglichen, damit diese ihr Therapieziel besser managen können. Das markiert eine Art Paradigmenwechsel – weg von einer krankenhauszentrierten Denkweise hin zu einer Gesundheitsversorgung, in der das Individuum eine deutlich stärkere Verantwortung für die eigene Gesundheit übernimmt.
 

Bereitstellung von Daten für Forschung und künstliche Intelligenz

●  Auch für die medizinische Forschung bringt Cloud-Computing große Vorteile. Grundsätzlich können mittels maschinellen Lernens Patientendaten aggregiert und analysiert werden, wodurch Modelle entstehen, durch die die Forschung wertvolle medizinische Erkenntnisse gewinnen kann.
 

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