Für Dr. Peter Gocke, Chief Digital Officer der Charité, gehören deshalb für die Daten nutzung der Zukunft drei zentrale Aspekte gemeinsam gelöst: Wem gehören die Daten, wer darf auf welche Daten zugreifen und wer darf diese Daten wofür nutzen? Einfache Antworten gibt es darauf nicht, die Reaktionen auf diese Fragen fallen je nach Standpunkt höchst kontrovers aus. Patienten- und Datenschützer wollen eine möglichst enge Kontrolle durch den Patienten, der jedem Schritt zustimmen muss. Die medizinische Forschung möchte medizinische Daten ohne zu große Einschränkungen nutzen können, weil davon entscheidend ihr medizinischer Nutzwert abhängt – und die Industrie möchte an den Daten verdienen. Und der Patient? Der ist wankelmütig. Ist er gesund, hat der Datenschutz höchste Priorität. Ist der Patient krank, wird nach jedem Strohhalm gegriffen und es scheint ihm egal zu sein, wer seine Daten nutzt – Hauptsache er erhält Hilfe.
Einigkeit herrscht immerhin darin, dass der „Zugriff auf Daten und Nutzung von Daten so transparent zu erfolgen hat, dass dies nicht ohne Kenntnis durch den Patienten möglich ist – auch wenn der Patient sicher nicht in jedem Fall ,Eigentümer‘ der Daten sein kann“, so Gocke. Gleichwohl will der IT-Experte damit nicht einer Datenenteignung der Patienten das Wort reden, aus einem einfachen Grund. Es müsse verhindert werden, dass große Konzerne künftig zu viele medizinische Daten von Patienten „besitzen“. Ein möglicher Missbrauch könnte dann laut Gocke dazu führen, den „Zugriff der Allgemeinheit auf medizinischen Fortschritt einzuschränken.“







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