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kma 7-8/2025Die Stunde der Spezialisten

Interim-Management ist in deutschen Kliniken längst kein Ausnahmeinstrument mehr. Was früher als Notlösung für Krisen galt, entwickelt sich zu einer festen strategischen Ressource. Die aktuelle Ausgabe wirft einen Blick darauf, wie anspruchsvoll diese Interim-Einsätze sein können und beleuchtet unter anderem den Alltag eines Interim-Managers.

Thieme Group

Immer mehr Häuser setzen auf Führungskräfte auf Zeit, um Vakanzen zu überbrücken, wirtschaftliche Schieflagen zu stabilisieren oder große Veränderungsprozesse zu steuern. Die Nachfrage wächst – und mit ihr die Bedeutung eines professionellen Interim-Marktes, dessen Tagessätze und Einsatzdauer deutlich steigen.

Warum Kliniken verstärkt auf diese Form der Führung setzen, zeigt der Blick in den Alltag eines Interim-Managers: Dr. Jan Schlenker berichtet im Interview, wie wichtig ein unvoreingenommener Blick von außen, klare Kommunikation und hohe Entscheidungsgeschwindigkeit sind. Interim-Manager kommen oft in akuten Stresssituationen ins Haus, müssen schnell Vertrauen aufbauen und gleichzeitig harte Maßnahmen umsetzen – von Sanierungsprogrammen bis zu organisatorischen Neuausrichtungen.

Wie anspruchsvoll diese Einsätze sein können, zeigt das Beispiel Lörrach. Dort übernahm Udo Lavendel 2023 zunächst als Restrukturierungsmanager, stieß tiefgreifende Strukturveränderungen an und führte den kommunalen Verbund durch eine wirtschaftlich kritische Phase. Parallel verantwortet er heute den Neubau des 450-Millionen-Euro-Dreiland-Klinikums, das ab 2027 alle bisherigen Standorte bündeln soll. Die wirtschaftliche Lage hat sich stabilisiert, zentrale Vakanzen wurden geschlossen, und ab 2028 rechnen die Kliniken erstmals mit positiven Ergebnissen.

Interim-Manager werden damit zu Spezialisten für Veränderung – gefragt, wenn Häuser unter Druck stehen und schnelle, robuste Lösungen brauchen. Ihre Rolle gewinnt weiter an Bedeutung, weil Transformationsprojekte, Fachkräftemangel und Reformvorgaben das System dauerhaft fordern.

Weitere Schlaglichter im Heft

Special: Krankenhaus der Zukunft – digital, robotisch, datenbasiert

KI, Robotik und datenbasierte Systeme verändern die Medizin rasant. Das Special zeigt, wie Robotik Abläufe beschleunigt, Kosten senkt und Personal entlastet. KI-Agenten unterstützen Diagnosen, Knowledge Graphs ordnen komplexe Daten. Neue High-End-Bildgebung wie Photon-Counting-CT und moderne Teleradiologie erhöhen Präzision und Versorgungssicherheit. Innovation wird zum Treiber der Klinikentwicklung.

Ottobock geht an die Börse

Der Prothesenhersteller Ottobock startet erfolgreich an der Frankfurter Börse und nutzt den Kapitalmarkt für Investitionen in Hightech Prothesen, digitale Zwillinge und internationale Expansion. Trotz Kritik am geringen Streubesitz bleibt das Ziel klar: Technologieführerschaft in der bionischen Versorgung. Der Börsengang markiert einen wichtigen Schritt für den Familienkonzern.

Digitalisierung entlastet die Pflege

Digitale Visitenwagen, automatische Vitaldatenerfassung und Assistenzsysteme erleichtern am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein den Pflegealltag. Spracherkennung und Sensorik sollen Dokumentation und Sicherheit weiter verbessern. Ein Telemedizin Netzwerk in Sachsen zeigt zudem, wie digitale Expertise die Versorgung kritisch kranker Kinder stärkt und regionale Kliniken entlastet.

Anna Herrschelmann
Executive Editor

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Lutz Benecke
Head of Advertising
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