
„Da wo der Staat in der Pflicht war, strömen derzeit private Anbieter auf den Markt. Die Selbstverwaltung muss nun mehr Handlungsbereitschaft zeigen und schnell reagieren, damit der digitale Fortschritt bundeseinheitlich in die Sozialbranche einziehen kann“, plädiert Karsten Glied, Geschäftsführer der Techniklotsen GmBh.
Zwar nahm die Bundesregierung im Jahr 2018 erneut das Thema digitale Patientendaten und E-Health in den Koalitionsvertrag auf, hielt sich jedoch mit konkreten Zielen zurück. Bis zum Jahr 2025 sollen die Pläne zur einheitlichen Umsetzung der digitalen Akte sowie zur Digitalisierung von weiteren Gesundheitsangeboten entstehen. „Doch die Bundesregierung agiert hierbei nach Meinung der Kostenträger zu langsam, diese bringen daher eigene Produkte auf den Markt – nicht zuletzt aus Interesse an den sensiblen Daten“, so Karsten Glied.
Privatwirtschaft auf dem Vormarsch
Da die Bundesregierung den Moment zur Einführung der elektronischen Patientenakte verpasst hat, breiten sich nun private Anbieter auf dem Markt aus. Krankenkassen und Start-ups nehmen sich der Marktlücke an: Sie entwickeln und testen bereits die digitale Verarbeitung von Patientendaten, um diese etwa in Apps für den Verbraucher nutzbar zu machen. Hieraus könnten sich Monopolstellungen einzelner Anbieter bilden, die sich Marktvorteile aus den sensiblen Daten sichern wollen. Die Lösung: Die Bundesregierung muss zeitnah mit eigenen Angeboten beherzt durchgreifen und einen Maßnahmenkatalog mit sinnvollen Vorgaben liefern.
Damit nicht ausschließlich private Anbieter den Markt dominieren, müssen Staat und Selbstverwaltung zusammenarbeiten. Durch die staatliche Förderung und Bereitstellung digitaler Angebote eröffnen sich viele Chancen, um die Digitalisierung in der Sozialbranche voranzutreiben.





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