
Künstliche Intelligenz (KI) soll bei Vivantes in Berlin Ärzte künftig viel stärker bei der Befundung und Diagnose unterstützen. Der Berliner Klinikträger hat dazu eine neue übergreifende Plattform für KI in der Befundung von bildgebenden Untersuchungen installiert.
Diese Plattform ermöglicht es, KI künftig für unterschiedliche und herstellerunabhängige Anwendungen zu etablieren – und zwar herstellerunabhängig. Im Rahmen des Projektes KI Suite bringt Vivantes sukzessive KI-basierte Entscheidungsunterstützung in die klinische Versorgung. Wenn Patienten sich zum Beispiel in einem Vivantes Klinikum einer Röntgenuntersuchung oder Computertomographie unterziehen, werden die Aufnahmen automatisch zur Überprüfung an die interne KI-Plattform geschickt. Dort analysiert die KI die Bilder, markiert verdächtige Bereiche und sendet sie binnen weniger Minuten als Unterstützung zurück an die behandelnden Ärzte, die dann eine Entscheidung über die weitere Therapie treffen.
Künstliche Intelligenz kann Menschen in der Medizin sinnvoll unterstützen, wird sie aber nicht ersetzen.
Dennoch müssen die Ärzte im Konzern nicht befürchten, von der KI komplett ersetzt zu werden. „Künstliche Intelligenz kann Menschen in der Medizin sinnvoll unterstützen, wird sie aber nicht ersetzen“, sagt Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Vivantes Geschäftsführung. Die neue Technologie identifiziere Verdachtsbereiche, stelle aber keine abschließende Diagnose. Die Befunde würden die Ärzte immer noch selbst erstellen.
KI erkennt Hirnblutungen
So hilft KI den Radiologen im Institut für Radiologie und interventionelle Therapie des Humboldt-Klinikums dabei, Frakturen und Lungenembolien zu diagnostizieren. Im Institut für klinische und interventionelle Neuroradiologie im Vivantes Klinikum Neukölln unterstützt KI Ärzte bei der Erkennung von Hirnblutungen. In den nächsten Monaten will Vivantes diese KI-Anwendungen an allen Standorten einführen. Die KI unterstützt bei der Diagnosestellung und kann so wertvolle und möglicherweise lebensrettende Zeit gewinnen.
Neben der Radiologie und Neuroradiologie sollen KI-gestützte Risikowarnsysteme das medizinische Personal zum Beispiel schon bald auf drohende Komplikationen wie zum Beispiel Sepsis oder Nierenversagen aufmerksam machen. Ein weiteres Einsatzgebiet wird in der Pathologie die KI-Unterstützung bei der Diagnose von Prostatakarzinomen sein.
Wie die KI trainiert wurde
Die KI-Anwendungen sind zertifizierte Medizinprodukte und basieren unter anderem auf der Methode des sogenannten „Deep Learning“. Dabei wurden die KI-Anwendungen vor Aufnahme auf die KI-Plattform mit Tausenden präzise markierten Röntgen- und CT-Bildern angelernt. Die KI-Anwendungen werden regelmäßig mit Updates versorgt.






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