
Diakovere schloss das Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2019 mit einer Gesamtleistung von rund 350 Millionen Euro und einem positiven Jahresergebnis von 1,2 Millionen Euro ab. Damit steigerte das Unternehmen seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 3 Millionen Euro. Das betriebliche Ergebnis liegt circa 100 000 Euro über dem des Vorjahres. „Besonders im ambulanten Bereich der Krankenhäuser, in der Behindertenhilfe und im Pflegebereich stiegen die Erlöse,“ erklärt Stefan David, Vorsitzender der Diakovere Geschäftsführung. Diakovere ist das größte gemeinnützige Unternehmen im Gesundheits-, Sozial- und Bildungsbereich Niedersachsens. Das Unternehmen setzt in seinen Einrichtungen sowohl auf medizinische Exzellenz sowie auf fürsorgliche, kompetente Pflege und eine konsequente Umsetzung von gesellschaftlicher Teilhabe für Menschen mit Behinderungen.
Gestiegene Investitionen ins Personal
Diakovere Aufsichtsratschef Dr. Hans Ulrich Anke betont, dass die Verbindung von Strategie, Wirtschaftlichkeit und diakonischen Werten wie Nähe und Menschlichkeit die besten Rahmenbedingungen schafft, um eine leistungsstarke, an den Bedürfnissen der Patienten, Bewohner und Mitarbeitenden ausgerichtete Medizin und Pflege zu bieten. „Auch im vergangenen Jahr haben wir nachgewiesene Erfolge erzielt, wie beispielsweise ein weiteres standortübergreifendes Zentrum für Allgemein- und Viszeralchirurgie etabliert, ein europäisches Schulungszentrum für orthopädische Robotik aufgebaut, unsere Gerontopsychiatrie ausgeweitet oder den Spatenstich gefeiert für Henrike, das neu entstehende Mutter-Kind-Zentrum auf der Bult“, so Dr. Anke. „Solche Erfolge sind nur möglich, weil die Mitarbeitenden der Diakovere sehr engagiert und konsequent dazu beitragen. Dafür danke ich allen Beteiligten.“
„Es gehört zu unserem diakonischen Grundverständnis, darauf hinzuwirken, dass gute Pflege auch gut bezahlt wird. Das beweist auch unser gemeinsamer Tarifabschluss, der zu einer Personalkostensteigerung von 3,4 Prozent führte. Diese Mehrkosten bei den Mitarbeitenden sind für uns eine wertvolle Investition. Sie sind besonders bei der Pflege angekommen – sowohl in unseren Diakovere Krankenhäusern als auch in der Altenhilfe,“ erklärt Dr. Anke. Eine examinierte Pflegefachkraft verdient nach der Ausbildung über 3000 Euro.
Konzepte bewährten sich während Corona
Die zentrale Organisation war eine der Voraussetzungen, die es Diakovere auch in Zeiten von Corona ermöglicht haben, sich auf die neuen Erfordernisse einzustellen und jederzeit eine exzellente Versorgung der Patienten zu gewährleisten. Insgesamt rund 500 Corona-Patienten wurden bisher in Diakovere Krankenhäusern behandelt, 73 davon auf der Intensivstation. Das Mediziner-Team der Task Force hat ein umfassendes Notfallkonzept für die Standorte Friederikenstift, Henriettenstift und Annastift entwickelt, das die räumliche Erweiterung der Notaufnahmen durch ein medizinisches Versorgungszelt vorsah. Hier wurden alle Notfallpatienten bei Ankunft mit ausreichend Abstand zueinander gesichtet, erstversorgt und in die entsprechenden Bereiche weitergeleitet. So konnte die Aufnahmemöglichkeit für Isolationspatienten vervielfacht und gleichzeitig die Regelabläufe zur Aufnahme von nicht infizierten Notfallpatienten gewährleistet werden. Mit dem Abflachen der Infektionskurve haben die Krankenhäuser die Kapazitäten schrittweise wieder hochgefahren.
Im „Vitalquartier“ entsteht ein inklusives Wohnviertel
Ein weiteres Bauprojekt feierte im Frühjahr Spatenstich: Das Mutter-Kind-Zentrum Henrike. Es soll für bis zu 4500 Geburten im Jahr sowohl eine perinatale Maximalversorgung bieten als auch eine individuelle und fürsorgliche Begleitung - und damit in Niedersachsen Akzente setzen. „Und es gibt noch eine Investition – baulich wie inhaltlich,“ führt Pastor Uwe Mletzko, der theologische Geschäftsführer, aus. In Hannover-Mittelfeld entsteht das „Vitalquartier“, eines der ersten inklusiven Wohnviertel Deutschlands: Diakovere investiert hier über 30 Millionen Euro in barrierefreie Gebäude und inklusives Wohnen mit umfassendem Pflegeangebot für Senioren, behinderte Menschen, aber auch Familien mit und ohne Assistenzbedarf.
„Generalistische Ausbildung macht den Beruf attraktiver“
Nicole Trumpetter ist Leiterin des Fachschulzentrums von Diakovere und besonders für die generalistische Pflegeausbildung verantwortlich. An die 400 Auszubildende gibt es hier – nur für diesen Ausbildungsweg. „Diese Ausbildung ist seit dem 1.1.2020 neu. Statt früher drei getrennten Berufen in der Gesundheits- und Krankenpflege lernen die jungen Menschen heute nur noch in einer gemeinsamen Ausbildung – zum Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann. Damit haben sie später viel breitere Einsatz- und Aufstiegsmöglichkeiten“, erläutert Nicole Trumpetter. Dazu trägt auch der „Ausbildungsverbund Pflege Hannover“ bei den Diakovere im letzten Jahr gemeinsam mit Dachstiftung Diakonie, Bethel im Norden mit seinem Birkenhof Bildungszentrum sowie dem Kinder- und Jugendkrankenhaus Auf der Bult ins Leben gerufen haben. Die Partner engagieren sich gemeinsam dafür, dass die generalistische Ausbildung zur Pflegefachfrau und zum Pflegefachmann auf lange Sicht vielfältige Perspektiven eröffnet. Trumpetter: „Die generalistische Ausbildung macht den Beruf wesentlich attraktiver – wir haben schon letztes Jahr eine vorbereitende Gruppe gebildet und das Curriculum entsprechend verändert.“





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