
Die Akutkrankenhäuser Kamenz und Görlitz wechseln ihren Träger und werden künftig nicht mehr von der Malteser Sachsen-Brandenburg gemeinnützige GmbH, sondern der Gesellschaft für Gesundheit und Versorgung Sachsen GmbH (GGS) betrieben. Der Vertrag zwischen den Maltesern und der GGS wurde am 24. November 2021 unterzeichnet und wird vorbehaltlich der üblichen behördlichen Zustimmungen baldmöglichst vollzogen.
Beide Akutkrankenhäuser werden mit ihren jeweiligen Schwerpunkten übernommen, sodass die medizinische Versorgung vor Ort weiter gewährleistet und ausgebaut werden kann. Das Krankenhaus St. Carolus in Görlitz verfügt über 120 Betten und versorgt mit 270 Mitarbeitenden jährlich rund 4800 stationäre Patientinnen und Patienten. Das Krankenhaus St. Johannes in Kamenz verfügt über 160 Betten und versorgt mit 330 Mitarbeitenden jährlich rund 7600 stationäre Patientinnen und Patienten. In zwei medizinischen Versorgungszentren, einem Schlaflabor und zwei Notaufnahmen werden zusätzlich jährlich rund 20 000 ambulante Patienten versorgt. Die Krankenhäuser St. Johannes in Kamenz und St. Carolus in Görlitz wurden als konfessionelle Krankenhäuser gegründet und bis heute in christlicher Prägung geführt. Diese christliche Prägung wird auch nach dem Trägerwechsel erhalten bleiben.
Geschäftsführung wird erweitert
Sven Heise bleibt auch nach dem Trägerwechsel dem Unternehmen als Geschäftsführer erhalten. Unterstützt wird er zukünftig von Lutz Möller, der als weiterer Geschäftsführer hinzutritt und langjährige Erfahrung aus dem sächsischen Gesundheitswesen mitbringt. Er besetzt seit 15 Jahren Führungspositionen im Gesundheitswesen.
Die neue Trägerin GGS schließt betriebsbedingte Kündigungen für die nächsten 2,5 Jahre aus und wird alle 600 Mitarbeitenden weiter beschäftigen. Sie ist ein neu gegründeter und kapitalstarker Träger, der den Aufbau integrierter ambulant-stationärer Versorgungsmodelle vorantreibt und dabei insbesondere auf Digitalisierung setzt.
Umfangreiche Investitionen geplant
Das Anliegen der neuen Trägerin ist es, die beiden Krankenhäuser langfristig weiter zu betreiben. Deswegen ist der GGS auch besonders daran gelegen, die Mitarbeitenden zu halten. Darüber hinaus sind signifikante Investitionen geplant, um Modernisierung und Digitalisierung voranzutreiben und gegebenenfalls bauliche Veränderungen vorzunehmen. Mittelfristig wird diese Investitionshöhe einen mehrstelligen Millionenbetrag erreichen.
Die Malteser mussten sich bereits 2019 dazu entscheiden, sechs ihrer insgesamt acht Akutkrankenhäuser in neue Trägerschaften zu überführen, da sie aufgrund steigender Kosten und sinkender Vergütungen mit den eigenen Strukturen und der finanziellen Ausstattung eine hochwertige medizinische und pflegerische Versorgung nicht an allen Standorten nachhaltig sicherstellen können. Die kapitalstarke GGS bot sich aufgrund ihrer umfassenden Erfahrung im Bereich der integrierten Versorgung sowie aufgrund ihrer Expertise im Bereich der Digitalisierung als idealer Partner, um die Krankenhäuser im Sinne der Malteser weiterzuführen.


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