"Mehr als zwei Drittel der größten regionalen Krankenhausverbünde in Baden-Württemberg sind defizitär", sagt Peter Magunia, Leiter des Healthcare Bereichs von Roland Berger. Insgesamt stehe ein Rekorddefizit von 125 Millionen Euro zu Buche, und 2016 werde aufgrund der nur gering gestiegenen Vergütung der Krankenkassen noch herausfordernder.
Obwohl die Krankenhausausgaben in Baden-Württemberg in den vergangenen Jahren um rund vier Prozent pro Jahr gestiegen seien, setze sich der Negativtrend des Kliniksterbens weiter fort, erklären die Berater. Gab es 2010 noch 289 Kliniken, waren es 2014 nur noch 270, ein Rückgang um sieben Prozent. Auch die Zahl der stationären Betten verringerte sich im gleichen Zeitraum um rund 1.500 oder 2,5 Prozent.
Da die Krankenhäuser trotz steigender Patientenzahlen im Schnitt nur zu 77 Prozent ausgelastet sind, sei auch in den kommenden Jahren von einem weiteren Rückgang der stationären Betten auszugehen, heißt es in der Studie. Um schwarze Zahlen zu schreiben, sei eine Auslastung von mindestens 80 Prozent erforderlich.
Die meisten defizitären Krankenhausverbünde befinden sich in öffentlicher Trägerschaft, was unmittelbar die Haushalte von Kommunen und Ländern belastet. Defizit-Spitzenreiter in Baden-Württemberg waren laut Roland Berger im Jahr 2014 das Universitätsklinikum Mannheim (minus 35 Millionen Euro), die Rems-Murr Kliniken (minus 28 Millionen Euro) sowie das Klinikum Stuttgart (minus 25 Millionen Euro).
Zu den Ergebnissen der Untersuchung.


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