
Das Klinikum Landshut wird von einer gemeinnützigen Gesellschaft mit beschränkter Haftung (gGmbH) in ein selbstständiges Kommunalunternehmen (KU) umgewandelt: Diese Änderung der Rechtsform von einer juristischen Person des Privatrechts in eine Anstalt des öffentlichen Rechts hat der Stadtrat in seiner Sitzung Ende Oktober 2022 beschlossen.
Mit der Umwandlung in ein KU bleibt die Stadt Landshut weiterhin alleiniger Träger des Klinikums, ohne private Gesellschafter. Die Verbindung zwischen der Stadt als „Mutter” und der „Tochter” Klinikum werde dadurch noch enger als bisher, heißt es in der Mitteilung.
Entgegen der Privatisierung
Dies habe durchaus eine historische Dimension, betont Oberbürgermeister Alexander Putz. Der Trend gehe bundesweit seit Jahren genau in die entgegengesetzte Richtung, hin zur Privatisierung kommunaler Krankenhäuser. Landshut habe sich allerdings ganz bewusst für den anderen Schritt entschieden. So bekenne sich die Stadt zu ihrem Klinikum und sorge für die langfristige Sicherung einer optimalen, wohnortnahen medizinischen Versorgung der gesamten Region.
Die nächsten Etappenziele seien die geplante gemeinsame Übernahme des Kinderkrankenhauses St. Marien durch Stadt und Landkreis und die Kooperation im Rahmen des Medizincampus Niederbayern, so Putz. „Dass unser Klinikum und die Lakumed-Kliniken des Landkreises Landshut nunmehr als Kommunalunternehmen die identische Rechtsform aufweisen, ist die Basis um die Zusammenarbeit der Häuser in Zukunft weiter zu intensivieren.” So kann beispielsweise in den politischen Gremien künftig auch über die Gründung eine gemeinsamen Kommunalunternehmens zur Bündelung der Ressourcen beraten werden.
Innere Strukturen unangetastet
Die Änderung der Rechtsform habe für die rund 1500 Mitarbeitenden des Klinikums keinerlei negative Auswirkungen: Die Beschäftigungsverhältnisse bestünden fort, es gelten weiterhin die entsprechenden Tarife und die inneren Strukturen des Klinikums blieben unangetastet. Insgesamt verspricht sich das Klinikum als „öffentlicher Arbeitgeber” künftig Vorteile bei der Mitarbeitergewinnung und -bindung. Ändern werden sich dagegen einige Begrifflichkeiten der Organisation. So wird es künftig Vorstände statt Geschäftsführer geben, aus dem Aufsichtsrat wird ein Verwaltungsrat und aus dem Betriebsrat ein Personalrat.
Wie Oberbürgermeister Putz begrüßt auch die Geschäftsführung des Klinikums die vom Stadtratsplenum beschlossene Umwandlung in ein selbstständiges Kommunalunternehmen. So wolle man dem hohen Anspruch weiter treu bleiben, betonen die Interimsgeschäftsführer André Naumann und Prof. Dr. Florian Löhe. Beide sollen in der konstituierenden Sitzung des Verwaltungsrats noch vor dem Jahreswechsel als neue Vorstände berufen werden; die bislang interimistische „Doppelspitze” wird also dauerhaft fortgesetzt.





Derzeit sind noch keine Kommentare vorhanden. Schreiben Sie den ersten Kommentar!
Jetzt einloggen