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SachsenKlinikum St. Georg gründet neues Zentrum für Chirurgie

Das Klinikum St. Georg Leipzig hat ein interdisziplinäres Zentrum für Septische und Rekonstruktive Chirurgie gegründet und baut damit seine Spezialisierung auf diesem Gebiet weiter aus.

v.l.n.r. Prof. Dr. Christoph Lübbert, PD Dr. habil. Jörg Böhme, Prof. Dr. Thomas Kremer
Klinikum St. Georg
v.l.n.r. Prof. Dr. Christoph Lübbert, PD Dr. habil. Jörg Böhme, Prof. Dr. Thomas Kremer

Moderne Therapieansätze für Patienten mit Knochen-Weichgewebeinfektionen bestehen aus einer Kombination von medikamentös-infektiologischen und invasivchirurgischen Maßnahmen. Neben einer deutlichen Weiterentwicklung der medikamentösen Therapie inklusiver alternativer Therapieansätze und einer Erweiterung hochkomplizierter chirurgischer Techniken, hat auch die Anzahl an älteren und multimorbiden Patienten in den letzten Jahren deutlich zugenommen, sodass sich die chirurgischen Konzepte grundlegend verändert haben. Dabei gilt der Grundsatz: Extremitätenerhalt vor Amputation. Dies bedingt aber auch aufwendige interdisziplinäre Eingriffe zur Rekonstruktion. Ein weiteres besonderes Augenmerk liegt auf Patienten, bei denen sich eine Gelenkprothese infiziert hat. Zukünftig soll gerade diesen Betroffenen besser geholfen werden, unabhängig davon, wo der ursprüngliche Eingriff stattgefunden hat.

Mit vereinten Kräften die Versorgung Betroffener optimieren

Schon vor der Gründung des neuen Zentrums hätten die Kliniken für Unfallchirurgie, Orthopädie und Spezialisierte Septische Chirurgie sowie die Plastische- und Handchirurgie des Klinikums kooperiert und sich eng mit den KollegInnen der Klinik für Infektiologie/Tropenmedizin abgestimmt. „Aber eine optimale stationäre Betreuung dieser Klientel beinhaltet nicht nur die infektiologische Einbeziehung im Rahmen einer chirurgischen Basisversorgung, sondern auch eine zunehmende, kontinuierliche, internistisch geführte Betreuung, die alleine von Chirurgen per se nicht zu gewährleisten ist. Das ist das Besondere an unserem neuen Zentrum. Außerdem werden alle klinischen Anwendungen von neuen Therapieansätzen unter Studienbedingungen erfasst und ausgewertet, um fundierte klinische Forschung über den Versorgungsauftrag hinaus zu gewährleisten“, erklärt PD Dr. Jörg Böhme, Chefarzt der Unfallchirurgie.

Gemeinsame Station ermöglicht interdisziplinäre Zusammenarbeit

Das Zentrum für Septische und Rekonstruktive Chirurgie in Sachsen bündelt bestehende Ressourcen, wodurch die Versorgung für Patienten mit komplizierten und seltenen Diagnosen und Verläufen optimiert werden soll. Seit der Gründung des Zentrums arbeiten lnfektiologen und Unfallchirurgen/Orthopäden bereits gemeinsam auf einer dafür baulich hergerichteten Station. Therapiekonzepte werden in einem multidisziplinären Extremitätenboard besprochen und abgestimmt, gemeinsame Visitenführungen und eine abgestimmte ambulante Nachsorge in einer eigenen KV-Ermächtigungssprechstunde kompletieren die Behandlung.

Die Leitung des Zentrums erfolgt paritätisch durch die Chefärzte der zentrumsbildenden Kliniken. Als Sprecher für die ersten drei Jahre ist PD Dr. Jörg Böhme, Chefarzt der Unfallchirurgie, eingesetzt.

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