Bei der Hilfe handele es sich um einen einmaligen Ausnahmefall, mit dem der Sondersituation in Ulm Rechnung getragen werde, betonte ein Sprecher des Stuttgarter Wissenschaftsministerium. Das Geld muss die Klinik abhängig von der finanziellen Leistungsfähigkeit ab 2017 zurückzahlen. "Wir freuen uns sehr, dass wir gemeinsam mit den verantwortlichen Ministerien einen Weg gefunden haben, um die Ulmer Universitätsmedizin weiter voranzubringen, ohne von den durch die Eigenfinanzierungen erzwungenen Schulden erdrückt zu werden", sagte Klaus-Michael Debatin, Leitender Ärztlicher Direktor des Hauses, der "Augsburger Allgemeinen".

Finanzielle Übersicht verloren
Das Klinikum steckt seit einigen Jahren tief in den roten Zahlen, weil es sich bei Bauprojekten übernommen und die finanzielle Übersicht verloren hatte. Bereits im Juli vergangenen Jahres hatte Debatin die Finanzierung des Neubaus der Chirurgie für gescheitert erklärt. Neben dem Eigenteil von 119 Millionen Euro hatte die Klinik auch noch den Anteil Baden-Württembergs von 85 Millionen Euro an den Baukosten vorstrecken müssen, weil nach Auslauf des Hochschulbaufördergesetz auch die Option verfallen war, die Hälfte der Baukosten durch den Bund zu finanzieren – und das Land das Geld nicht hatte.

Schuldenberg von 100 Millionen Euro
Derzeit drückt die Uniklinik ein Schuldenberg deshalb von rund 100 Millionen Euro. Für Debatin ist die Entscheidung des Landes ein "wichtiger politischen Schritt". Das Land erkenne damit an, dass die finanzielle Schieflage keine vom Universitätsklinikum hausgemachte sei, "sondern uns auch aufgezwungen wurde. Im laufenden Krankenhausbetrieb stehen wir sehr gut da."