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KabinettssitzungSchließung der Geburtenstation in Crivitz sorgt für Proteste

Die Schließung der Geburtenstation in Crivitz bei Schwerin sorgt für Bürgerproteste und Streit innerhalb der SPD/CDU-Koalition. Unmittelbar vor Beginn der Kabinettssitzung hatten knapp 100 Demonstranten gegen die vom Betreiber Mediclin zum Jahresende geplante Schließung der Station protestiert.

Schloss
unsplash
Symbolbild

Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) hatte am Freitag mitgeteilt, dass die Asklepios Klinik Parchim und das Mediclin Krankenhaus am Crivitzer See sich darauf verständigt hätten, ihre Abteilungen für Gynäkologie und Geburtshilfe in Parchim zu bündeln. Für die seit Pfingsten geschlossene Kinderstation in Parchim soll demnach eine Tagesklinik mit vier Betten entstehen. Dafür will Glawe dem Vernehmen nach eine Arztstelle finanzieren.

Der Regierungspartner SPD hat überrascht auf die Pläne reagiert. Auch die CDU-Fraktion erwartet am Dienstag einen Bericht von Glawe. Für die am Mittwoch beginnende Landtagssitzung haben die Oppositionsfraktionen Linke und AfD Dringlichkeitsanträge zum Thema vorgelegt. Sie wollen die Vereinbarung kippen.

Gespräche in der Ministerrunde angekündigt

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig machte deutlich, dass sie sich mit der Lösung für Crivitz und Parchim nicht zufrieden geben will: «An der Stelle muss nachgebesserte werden», sagte sie und kündigte dazu Gespräche in der Ministerrunde an.

Beobachter fühlen sich an die umstrittene Schließung der Kinderstation im Krankenhaus Wolgast erinnert. Auch dort wurde eine «Portalklinik» als Ersatz geschaffen, stationäre Fälle an die Universitätsklinik Greifswald überwiesen. Die Empörung in der Bevölkerung war groß. Der Wahlerfolg der AfD in der Region bei der jüngsten Landtagswahl wird von Beobachtern auch mit der Entscheidung in Verbindung gebracht.

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