
Die Mitgliederversammlung der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen sprach Ingo Morell in Neuss einstimmig das Vertrauen aus und ernannte ihn damit zum neuen Präsidenten. Er ist Geschäftsführer der Gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe mbH, zudem steht Ingo Morell auch als Präsident an der Spitze der Deutschen Krankenhausgesellschaft. Bei der KGNW übernimmt er den Staffelstab von Jochen Brink (65), der neun Jahre lang das Ehrenamt des Präsidenten ausgeübt hat und nun in den verdienten Ruhestand geht. Seine offizielle Verabschiedung ist coronabedingt im Frühjahr geplant.
Die Mitglieder bestätigten außerdem den 47-jährigen Sascha Klein, Geschäftsführer des Klinikums Oberberg, als Vizepräsidenten. Als weiteren Vizepräsidenten wählten sie erstmals Dr. Matthias Ernst (52), Geschäftsführer am Evangelischen Klinikum Bethel in Bielefeld, an die Verbandsspitze.
Forderungen nach Absicherungen
Der Präsidenten-Wechsel in der KGNW fällt in eine für die Krankenhäuser und das Gesundheitssystem besonders herausfordernde Zeit. „Wir wollten es lange nicht wahrhaben: Aber Corona ist nicht nur nicht weg, die Pandemie ist mit einer erschreckend mächtigen Welle zurückgekommen“, sagte Ingo Morell. In dieser Phase sei neben der neuen Bundesregierung, die schnell einen neuen finanziellen Ausgleich für das kommende Jahr einsetzen müsse auch die Landesregierung in der Pflicht, hob er hervor. Denn für die 341 nordrhein-westfälischen Krankenhäuser gehe es im kommenden Jahr um die zukünftigen Versorgungsstrukturen, wenn die neue Krankenhausplanung in 16 Versorgungsregionen konkret umgesetzt wird. „Unsere Bereitschaft steht, dass wir diesen Weg mitgehen. Wenn die Krankenhäuser durch Corona in wirtschaftliche Schieflage geraten, fehlt aber die notwendige Basis für solche Verhandlungen.“ Zugleich wiederholte Morell die Forderung nach einer nachhaltigen Finanzgrundlage für die Krankenhausplanung. Die Krankenhäuser bräuchten zugleich genügend Luft, um den anderen drängenden Fragen wie dem Fachkräftemangel, der Digitalisierung und den Anforderungen an klimaneutrale Einrichtungen zu begegnen.





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