Auf der Suche nach Einsparmöglichkeiten und Ressourcenoptimierung versuchen Krankenhäuser in den vergangenen Jahren geografisch enger zusammenzurücken, um lokale und überregionale Kooperationen und Verbundstrukturen zu bilden und so betriebswirtschaftlich bestehen zu können. Strategische Kooperationen mit Partnern aus anderen Wirtschaftsbereichen, sogenannte Systempartnerschaften, sind eine von vier Formen von strategischen Kooperationen zur Schaffung regionaler Verbundnetzwerke und zur Verbindung der Sektoren Stationär und Ambulant. Diese führen nachweislich zu mehr Produktivität und höherer Qualität bei der Patientenversorgung.
Klassischen Sparmaßnahmen ausgereizt
Für Krankenhausmanager, die in den letzten Jahren in ihren Einrichtungen bei dem zunehmenden Kostendruck ihre Hausaufgaben weitestgehend erledigt haben, sind die klassischen Einsparungsmaßnahmen im medizinischen Sach- und Wirtschaftsbedarf wie Wäsche oder Reinigung ausgereizt. Die Potenziale für weitere Einsparungen liegen im Prozessmanagement und in Kooperationen mit externen Systempartnern, die ihre Erfahrungen aus anderen Branchen auf die Gesundheitswirtschaft übertragen. Dabei gehören optimierte Behandlungsprozesse und gezielte Patientensteuerung zu den zentralen Herausforderungen und eigentlichen Aufgaben des Krankenhausmanagements.
Konzentration auf das Wesentliche
Wer als Krankenhausmanager Gesamtverantwortung nachhaltig wahrnehmen will, muss Komplexität reduzieren und sich auf das Wesentliche konzentrieren. Die Strukturierung der Behandlungsprozesse ist gemeinsam mit den Ärzten und Pflegekräften zu gestalten und umzusetzen. Die Zeiten für operatives „Klein-Klein“ sind damit definitiv vorbei. Hierfür ist es Voraussetzung, auch auf der zweiten Führungsebene im Krankenhaus strategisch denkende Mitarbeiter einzusetzen, die mit Systempartnern aus Industrie- und Serviceunternehmen zusammen arbeiten. Diese Zusammenarbeit wird zukünftig über normales Outsourcen, etwa von Wäsche und Reinigungsleistungen, hinausgehen. Systempartnerschaften sind nicht nur für die Wirtschaftsbereiche, sondern zukünftig für alle drei Krankenhausbereiche Medizin, Pflege und Verwaltung sinnvoll, innovativ und selbstverständlich höchst wirtschaftlich.
Medizin 4.0
Erste erfolgreiche Projekte werden aktuell im Rahmen der sogenannten „Medizin 4.0“ mit Unterstützung externer Systempartner aus der IT Branche in OP-Bereichen von Klinikern durchgeführt. Durch einen indikationsbezogenen digitalen Workflow werden so unter anderem teure Leerlaufzeiten zwischen den Operationen minimiert.
Die erfolgreiche Umsetzung solcher Maßnahmen benötigt Expertenwissen, die kleinere Krankenhäuser und auch kleinere Krankenhausträger nur in den seltensten Fällen personell vorhalten und finanzieren können. Strategische Kooperationen mit den Systempartnern zeigen hier neue Wege auf, die dazu beitragen, wirtschaftlicher, besser und moderner zu werden.


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