
Besondere Aufmerksamkeit richtet die Gesundheitsbranche auf den Brexit. Gery O’Dwyer, Geschäftsführer der South/Southwest Hospital Group in Irland, referierte über mögliche Folgen. Er sei traurig, dass das Vereinigte Königreich die Europäische Union verlasse, denn: „Ich denke, die Europäische Union ist eine großartige Idee, die große Innovationen in der Gesundheitsversorgung hervorgebracht hat.“ Wenn es wieder eine Grenze zwischen Nordirland und der Republik gebe, werde es zu zahlreichen Herausforderungen kommen, sagte O’Dwyer. Ein Beispiel sind mögliche Engpässe bei Arzneimitteln und Medizinprodukten, die entweder Zulassungsschwierigkeiten bekämen oder schlicht wegen Zoll- und Grenzprozeduren nicht pünktlich zu den Patienten gelangen könnten. Zudem habe die EU umfangreiche und gewinnbringende Kooperationen in der Medizinforschung ermöglicht. Verbindungen, etwa zwischen britischen Universitäten und irischen Krankenhäusern, könnten nun gekappt werden. Der Austausch von Wissenschaftlern, aber auch von Wissen werde laut O’Dwyer schwieriger. Weitere Gäste referierten über die Situation der Krankenhäuser in verschiedenen europäischen Ländern. Denn: „In Europa haben alle Krankenhaus-Manager dasselbe Problem: Den Patienten die beste Leistung zukommen lassen und gleichzeitig mit steigenden Kosten und sinkenden Einnahmen umzugehen“, sagte Philippe Blua, der Präsident der European Association of Hospital Managers.
Am „Tag der Kommunikation“ stand für Kommunikatoren im Krankenhaus der Umgang mit Krisen sowie die Frage, ob und wie in solchen Situationen kommuniziert werden muss, im Mittelpunkt. Frank Roselieb, geschäftsführender Direktor des Krisennavigator - Instituts für Krisenforschung, ein Spin-Off der Universität Kiel, zeigte anhand der Krisenpräventionsumfrage 2019, wie Krankenhäuser in Deutschland auf Krisen vorbereitet sind und warum es „die“ Krisenkommunikation gar nicht gäbe. „Krankenhäuser haben zwei Arten von Krisen, zum einen die im eigenen Haus, zum anderen die Katastrophenfälle als hoheitliche Aufgabe. Diese zusätzliche Herausforderung gilt es zu beachten“, sagte Roselieb.
Neueste Entwicklungen und Trends in der ambulanten Krankenhauswelt fokussierte die Vortragsveranstaltung des Bundesverbands Medizinische Versorgungszentren – Gesundheitszentren – Integrierte Versorgung e.V. (BMVZ). So können MVZ auch bei der zunehmenden Digitalisierung des Gesundheitswesens eine besondere Rolle spielen. „Aufgrund ihrer höheren Komplexität mit durchschnittlich sechs bis sieben Ärzten sind MVZ ideale Partner und Ausgangspunkt für technische Neuerungen“, erklärte der BMVZ-Vorstandsvorsitzende Dr. Peter Velling.





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