
Mehr als die Hälfte der Kliniken (53 Prozent) hatte nach Angaben der DKG im Herbst vergangenen Jahres Probleme, Pflegestellen auf Intensivstationen zu besetzen. Bundesweit seien aktuell 3150 Stellen nicht besetzt. Um die Attraktivität des Pflegeberufes zu erhöhen, sei auch eine bessere Bezahlung nötig. "Wir müssen aufhören den Beruf der Pflege schlechtzureden. Und es ist an der Zeit, dass Politik und Kostenträger ihre Verantwortung für die Pflegekräfte übernehmen", erklärte Thomas Reumann, Präsident der DKG.
Aktuell ist die Versorgung von Intensivpatienten "objektiv gut". 2015 sei im Schnitt eine Pflegekraft für 2,2 Fälle pro Schicht zuständig gewesen - womit entsprechende Experten-Empfehlungen in etwa erreicht worden seien. Zudem erfüllten drei Viertel aller Krankenhäuser die Fachkraftquote in der Intensivpflege. 2015 seien auf zehn belegte Intensivbetten rein rechnerisch 6,9 Ärzte gekommen - was ebenfalls nah an die Vorgaben herankomme, wie aus dem Gutachten "Personalsituation in der Intensivpflege und Intensivmedizin" hervorgeht, das die DKG beim Deutschen Krankenhausinstitut (DKI) beauftragt hat.
"Trotz dieser guten Daten kann aber nicht Entwarnung gegeben werden", heißt es angesichts der vakanten Stellen. Der Fachkräftemangel sei seit vielen Jahren ein zentrales Problem auf Intensivstationen. Die Probleme mit der Besetzung von Stellen hätten seit 2009 dramatisch zugenommen. Fast ein Drittel der Krankenhäuser (29 Prozent) hatte der Umfrage zufolge im Herbst 2016 auch Probleme, Arztstellen in ihren Intensivbereichen zu besetzen. Bundesweit seien rund 600 Vollkraftstellen in der Intensivmedizin unbesetzt.





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