"Gehen Sie doch mal nachmittags in ein Krankenhaus, und besuchen Sie einen Angehörigen, dann sehen Sie das Schwesternzimmer, an dem ein Schild hängt mit der Aufschrift ‚Übergabe’. Wenn Sie die Türe öffnen, sehen Sie, wie sie Kaffee saufen", hatte Helmig im Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" gesagt. Der Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe (DBFK) Nordost erklärte dazu: "Gutes Informationsmanagement in der Patientenversorgung ist gerade in Zeiten steigender Arbeits- und Aufgabenverdichtung wichtig und zur Herausforderung geworden. Das hat Helios-Gründer Lutz Mario Helmig nicht verstanden." Zu jeder Besprechung in Managerrunden oder Arbeitsgruppen stehe die Tasse Kaffee bereit. "Pflegende sind die Manager der Station, die als wichtige Organisationseinheit jeder Klinik gesehen werden muss. Helmigs Kommentar ist absurd und überflüssig" so Anja Kistler, Geschäftsführerin DBfK Nordost.

DBFK: Übergabe am Bett ist oft keine Option mehr
Bei der Übergabe geht es um Informationsweitergabe, Absprachen und die Koordination patientenbezogener Prozesse. Die Überschneidungszeiten von einer Schicht zur nächsten sind in den letzten Jahren durch die Einführung neuer Arbeitszeitmodelle deutlich verkürzt worden. Qualitätssichernde Konzepte, wie die ‚Übergabe am Bett’ sind oft personell und zeitlich keine Option mehr, da nicht mehr umsetzbar. Hier gibt es kein weiteres Optimierungspotential, wenn Patienten nicht gefährdet werden sollen. Professionelle Pflege braucht sich derart unverschämte Sprüche in 2014 nicht mehr bieten zu lassen. Die Tasse Kaffee sollte daher eher vom Unternehmen zur Verfügung gestellt und finanziert werden, wie das für Meetings in der Wirtschaft normal ist.