Gleichzeitig würde eine solche Harmonisierung aller digitalen Abläufe eine Verbesserung der medizinischen Forschung in Hamburg ermöglichen. Allein Asklepios versorgt in Hamburg jährlich mehr als 700.000 Patienten. Die dabei gewonnenen medizinischen Daten könnten so datenschutzkonform und anonymisiert in die Entwicklung neuer Behandlungsmethoden und Therapien einfließen. Mit einer hamburgweiten Digitalisierungsinitiative könne der Stadtstaat eine bundesweite Vorreiterrolle einnehmen. Für Mediziner, Wissenschaftler und Patienten würde Hamburg wertvolle neue Perspektiven eröffnen.
Nationale Lösung zur Verwahrung von Patientendaten nötig
Gleichzeitig bringt eine solche Koordinierung auch erhebliche Ersparnisse bei ohnehin notwendigen Investitionen mit sich. „Alle an der Gesundheitsversorgung Beteiligten arbeiten in Sachen Digitalisierung an den gleichen Themen und Herausforderungen. Ein konzertiertes und gemeinsames Vorgehen spart bei allen Beteiligten erhebliche Investitionsmittel, die an anderer Stelle in die Verbesserung der Versorgung einfließen können und der Stadt erhebliche Fördermittel, die anderweitig in viele kleinteilige Projekte fehlallokiert werden.
Hamburg braucht einen großen Wurf und keinen Flickenteppich von Insellösungen“, so Hankeln. Der Zeitpunkt für ein solches Ansinnen sei zudem günstig, denn seit kurzem stünden von der Bundesregierung Sondermittel aus dem Strukturfonds für IT-Sicherheitsprojekte bereit, die von den Ländern beantragt werden könnten. Deutschland liegt laut einer Bertelsmann-Studie bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens in Europa abgeschlagen auf einem hinteren Platz. Um zu den führenden Nationen auf diesem Gebiet aufzuholen sind längst überfällige Investitionen in Deutschland dringend nötig.
Insbesondere bedarf es aus Sicht von Asklepios einer nationalen Lösung zur Verwahrung von Patientendaten. Dieses Feld dürfe nicht den großen digitalen Konzernen aus den USA überlassen werden, die bereits intensiv an Lösungen auf diesem Gebiet arbeiten.
Hamburgweite Digitalisierungsinitiative soll gebildet werden
„Eine nationale Digitalstrategie für den Gesundheitssektor ist nicht in Sicht. Dieses Vakuum sollte Hamburg versuchen für sich zu nutzen“, sagte Kai Hankeln. Asklepios werde mit diesem Vorschlag in den kommenden Wochen mit den relevanten Teilnehmern im Bereich der Gesundheitsversorgung in Kontakt treten um zu versuchen eine gemeinsame Basis für eine hamburgweite Digitalisierungsinitiative im Gesundheitswesen zu bilden.





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