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PharmahändlerCelesio-Chef Oesterle nimmt seinen Hut

Der Vorstandschef von Europas führendem Pharmahändler, Fritz Oesterle, nimmt überraschend seinen Hut.

Hintergrund für den Ausstieg soll ein Streit mit Hauptaktionär Haniel über die Zukunft der Stuttgarter gewesen sein, erfuhr dpa aus Branchenkreisen. Eine offizielle Begründung für den Abgang des Managers gab es am Mittwoch nicht. Der 59-Jährige wird Celesio Ende Juni verlassen. Ein Nachfolger für Oesterle an der Spitze des Pharmahändlers wurde nicht präsentiert.

Spekulationen über einen Verkauf des Celesio-Aktienpaketes hatten bereits seit Monaten die Runde gemacht. Der Duisburger Familienkonzern ist hoch verschuldet. Zuletzt gab es Berichte, der zweitgrößte chinesische Pharmakonzern Shanghai Pharmaceutical stehe kurz davor, Celesio-Anteile von seinem Mehrheitsaktionär zu erwerben. Das Szenario wurde zwar offiziell weder in Duisburg noch in Stuttgart kommentiert. Mitglieder der Haniel-Familie bestätigten aber die Gespräche.

Die Abgang von Oesterle kommt zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt für das Unternehmen. Am nächsten Mittwoch (23. März) ist der Termin für die Bilanzpressekonferenz des Pharmahändlers, bei der der Vorstandsvorsitzende die Ziele für die nächsten Monate präsentieren wollte. Der Manager steht seit mehr als zwölf Jahren an der Spitze der im MDax notierten Gesellschaft. Sein Vertrag wäre noch bis Ende 2013 gelaufen.

Wirtschaftlich stehen die Schwaben auf gesunden Füßen. Nach vorläufigen Berechnungen wurden im Jahr 2010 die Erlöse von 21,5 Milliarden rund 23 Milliarden Euro gesteigert. Beim operativen Ergebnis will der Pharmahändler etwa 690 Millionen Euro präsentieren. Im Vorjahr hatten die Stuttgarter knapp 628 Millionen Euro erzielt. Diese Werte hatte Oesterle noch wenige Tage vor seinem angekündigten Abgang Anfang März verkündet.

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