
Nach dem gescheiterten Übernahmeversuch für den hessischen Arzneimittelhersteller Stada haben am Dienstag bereits neue Kaufgerüchte die Runde gemacht. Auch der im MDax notierte Konzern zeigte sich offen für neue Gebote. Zugleich pochte der Hersteller von Nachahmermedikamenten und rezeptfreien Markenprodukten auf seine Wachstumspläne aus eigener Kraft. Der Betriebsrat begrüßte dagegen das Aus für den Kauf durch die Finanzinvestoren Bain und Cinven. Deren Offerte war gescheitert, da nicht genug Stada-Aktionäre zugestimmt hatten.
Jedoch könnte das Ringen um Stada bald in eine neue Runde gehen. Vornehmlich Hedgefonds sollen auf Bain und Cinven zugekommen sein, um über Bedingungen über ein mögliches neues Angebot zu reden, erfuhr die Finanznachrichtenagentur dpa-AFX am Dienstag aus informierten Kreisen. Die Hedgefonds haben Interesse an einem neuen Deal: Dem Vernehmen nach waren sie zu hohen Kursen bei Stada eingestiegen und befürchten Verluste mit der Aktie. Die Gerüchte halfen, das Minus der Papiere einzudämmen. Die Aktie notierte am Nachmittag 3,3 Prozent tiefer bei über 59 Euro, nachdem es zunächst abgestürzt war.
Bain und Cinven hatte die erforderliche Annahmequote von 67,5 Prozent um nur rund 2 Prozentpunkte verfehlt. Dabei galt ihr Angebot von 66 Euro je Stada-Aktie als hoch. Doch gerade viele Privatanleger hatten den Finanzinvestoren ihre Anteile nicht angeboten. Zudem konnten Indexfonds, die den MDax abbilden, ihre Papiere nicht andienen, da kurz vor Ablauf der Frist bestimmte Schwellen nicht erreicht wurden.
Das Zünglein an der Waage sollen laut Bankenkreisen aber Hedgefonds gewesen sein. Sie hätten ihre Aktien nicht angedient, da sie nach einem erfolgreichen Deal auf ein noch höheres Abfindungsangebot für die verbliebenen Minderheitsaktionäre gerechnet hatten.
Die Stada-Führung hatte bis zuletzt für die Übernahme geworben. „Aber unsere Aktionäre haben anders entschieden, dieses Votum haben wir voll und ganz zu akzeptieren“, sagte Vorstandschef Matthias Wiedenfels in einer Telefonkonferenz. Stada stehe derzeit nicht in Gesprächen mit Bain und Cinven über Möglichkeiten, wie diese doch noch zum Zuge kommen könnten. „Es gibt keinen Masterplan B oder C.“





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