Unter anderem sollen die Geschäfte mit Großgeräten für bildgebende Diagnostik und Therapie enger verzahnt und das Vertriebs- und Servicegeschäft in einer Einheit gebündelt werden, teilte Siemens am Freitag in München mit. Das Hörgerätegeschäft, um das es in den vergangenen Wochen Verkaufsspekulationen gegeben hatte, werde künftig eigenständig geführt und dem Chef des Medizintechnik-Sektors, Hermann Requardt, direkt zugeordnet. Ziel seien schnellere Entscheidungswege in diesem sehr kundennahen Geschäft, sagte ein Unternehmenssprecher.
Auf die Beschäftigten hätten die Maßnahmen keine Auswirkungen. Es gehe nicht um eine Restrukturierung, sondern um weiteres Wachstum, sagte der Sprecher. Siemens hat weltweit rund 48 000 Mitarbeiter in der Medizintechnik-Sparte, davon gut 11 000 in Deutschland. Am Vortag hatte der Konzern seine Bilanz für das zweite Quartal 2009/10 (30. September) vorgelegt. Demnach blieb der Auftragseingang der Medizintechnik-Sparte mit 2,945 Milliarden Euro und der Umsatz mit 2,968 Milliarden Euro im Jahresvergleich nahezu gleich. Das Ergebnis wuchs auch dank eines Sondereffekts auf 492 Millionen Euro. Die Medizintechnik ist neben dem Energie- und dem Industriesektor eines der drei Standbeine von Siemens.
Das Unternehmen begründete die Neuordnung mit geänderten Anforderungen verschiedener Kundengruppen im Gesundheitsmarkt. "Große Krankenhäuser und Kliniken wollen sich vermehrt mit maßgeschneiderten High-End-Lösungen differenzieren und sehen einen zunehmenden Bedarf an Therapielösungen", hieß es. Dagegen seien bei kleineren Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzten, besonders in Schwellenländern, vor allem kostengünstige und weniger komplexe Geräte gefragt.


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