
Bund-Länder-AG, SpiFa, Bertelsmann-Stiftung – die Papiere häufen sich, in denen konkrete Wege zur Schleifung der Sektorengrenze zwischen ambulant und stationär aufgezeigt werden. Flankiert von neuen Vergütungskonzepten bekommt die Diskussion durch die Potenziale einer digitalen Versorgungssteuerung weitere frische Impulse: Digital-Health-Entwickler zeigen wenig Neigung, auf traditionelle Sektorengrenzen Rücksicht zu nehmen.
Dennoch: Die Beharrungskräfte des Systems sind stabil. Und tatsächlich ist die Frage noch ungelöst, wie ein selbstverwaltetes System der Zukunft aussehen könnte, wenn für dessen Partner auf der Leistungserbringerseite die Sektorengrenze nach wie vor konstitutiv ist? Muss, mit anderen Worten, unter diesen Bedingungen nicht auch Selbstverwaltung neu und „integriert“ gedacht werden?
Für die Deutsche Gesellschaft für Integrierte Versorgung im Gesundheitswesen e.V. (DGIV) stehen seit ihrer Gründung im Jahr 2003 diese Fragen im Zentrum der Aktivitäten. Sie bietet den „Integrations-Praktikern“ darüber hinaus eine Plattform für den Austausch im Sinne bewährter Best-practice-Modelle. Und sie nimmt mit ihrem Bundeskongress jedes Jahr eine Bestandsaufnahme des Erreichten vor, konfrontiert die Systemverantwortlichen mit bestehenden Defiziten und fordert weitere Schritte ein. Der 16. DGIV-Bundeskongress setzte diese Tradition am 26. November 2019 in Berlin fort.
