

Herr Vasama, inwiefern hat die Krankenhausreform Einfluss auf die Zusammenarbeit des Industriepartners Philips mit Kliniken?
Infolge der sich damit verändernden Rahmenbedingungen herrscht auf Klinikseite viel Unsicherheit. Hier bietet die Expertise von Philips Unterstützung – etwa zur Frage, wie und wo sich ein Krankenhaus strategisch optimaler aufstellen kann. Ein Ansatzpunkt sind Daten zu Fallzahlen und zur Bevölkerungsdichte einzelner Regionen, die wir sehr strukturiert auswerten können. Zum anderen sind viele Kliniken in der Situation, technologische Entwicklungen der letzten Jahre nicht wirklich ganzheitlich verfolgen zu können. Unserer Rolle ist also, insbesondere aus technologischer Sicht Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie sich in dem durch die Reform definierten Umfeld positionieren können.
Verschiebt sich damit die Rolle vom Technologiepartner hin zu einem strategischen Berater?
Definitiv, insbesondere was die Prozesse betrifft. Als Industriepartner haben wir die gesamte Kliniklandschaft im Blick – und somit umfang- reichere Erfahrung dazu, was woanders bereits funktioniert. Vor dem Hintergrund mangelnder finanzieller als auch personeller Ressourcen sind es gerade die Prozesse, die am meisten Potential bieten, kurz und mittelfristig wirklich etwas zu bewegen.
Wie kann Philips Kliniken dabei unterstützen, zukunftssicher aufgestellt zu sein?
Idealerweise sind Medizingeräte lange im Einsatz. Über die Zeit können sich aber die Anforderungen an den Gerätepark stark ändern. Philips hat praktisch in allen Bereichen ein Portfolio, das über kleinere Upgrades und Erweiterungen mit geringen Kosten modifiziert und sehr vielseitig eingesetzt werden kann. Für Kliniken bietet dieser flexible Ansatz ein großes Potential. Der zweite Ansatz ist, über IT-Vernetzungslösungen Effizienzgewinne zu erzielen, die Personal entlasten und Patientenströme flüssiger gestalten. Damit lassen sich auch übergreifende Verbünde eingehen. Ein Telehealth-Modul ermöglicht es etwa, in Echtzeit Expertenwissen aus hunderten Kilometern Entfernung einzuholen. Das eröffnet die Chance, qualitativ hochwertige Versorgung rund um die Uhr zu gewährleisten, wenn eine Klinik diese Expertise nicht vor Ort hat.
Rücken mit der Klinikreform Industriepartner und Krankenhäuser näher zusammen?
Die Reform wird nicht nur die Kliniklandschaft stark verändern, sondern auch, wie Philips und andere Industrieunternehmen mit den Kliniken interagieren. Es kann nicht so weiter gehen, das ist glaube ich allen Beteiligten bewusst. Daher sehen wir diese Umbruchsphase definitiv als Chance, ganzheitlicher an das Thema Gesundheitsversorgung heranzugehen und einen großen Schritt nach vorne zu kommen. Sicher ist auch, dass diese Veränderung ein kontinuierlicher Prozess ist. Hier wollen wird die Kliniken optimal begleiten und diesen Prozess aktiv mitgestalten. Es ist etwa interessant zu sehen, wie in Dänemark die Versorgungsqualität durch strukturelle Veränderung verbessert wurde, ohne die Kosten steigen zu lassen. Ich bin zuversichtlich, dass wir das in Deutschland ebenfalls hinbekommen.
Mehr Informationen dazu, wie Philips Daten, Technologien und Menschen vernetzt, finden Sie unter philips.de/healthcare
