Nach dem erfolgreichen Pilotprojekt erfolgte zeitnah der Rollout am Stammhaus in Weiden.
Aus dem Pflegealltag nicht mehr wegzudenken
Die technische Betreuung und Schulung der Mitarbeiter rund um die Themen ePA und PKMS (Pflegekomplexmaßnahmen-Score) übernimmt heute ein fünfköpfiges Team unter Leitung von Sauer. Aus der anfänglichen Hersteller-Kunden-Beziehung zwischen Recom und dem Klinikum ist über die Jahre eine Partnerschaft auf Augenhöhe erwachsen. „Auch bei der Weiterentwicklung der Lösung arbeitet Recom eng mit uns zusammen und berücksichtigt unsere Wünsche“, erklärt Sauer. „Wir werden zudem regelmäßig mit neuen Inhalten und Funktionen versorgt.“
So kann der Klinikverbund darauf vertrauen, auf dem aktuellen Stand pflegewissenschaftlicher und berufspolitischer Anforderungen zu sein.Entscheidend für das Krankenhaus war auch, dass nicht nur die Software regelmäßig aktualisiert wird, sondern auch pflegerische Inhalte (European Nursing care Pathways, ENP) auf wissenschaftlichem Niveau und stets auf aktuellstem Stand sind. So lassen sich vorhandene Ressourcen ganz auf die Pflege ausrichten.Die digitale Patientenakte ist zu einem selbstverständlichen, akzeptierten und unverzichtbaren Instrument im Klinikalltag geworden.
Kommen neue Mitarbeiter hinzu, profitieren sie vom hohen Standardisierungsgrad und der pflegewissenschaftlichen Sprache. Übertragungsfehler lassen sich weitgehend ausschließen, was gerade bei der Medikation einen enormen Sicherheitszuwachs bedeutet. Insgesamt hat sich die Dokumentationsqualität deutlich verbessert. Derzeit ist die Software im Klinikum Weiden auf den Akutstationen im Einsatz, ebenso im Krankenhaus Kemnath. Weitere sind in Planung.
Reizthema PKMS wird stark entschärft
Wichtige Verbesserungen bringt GRIPS auch für die PKMS-Beauftragten im Klinikverbund. Aufgrund der einheitlichen, strukturierten und stets lesbaren Dokumentation fällt die Betreuung der Stationen erheblich leichter. Die vorhandene Dokumentation lässt sich im Vorfeld einer Prüfung jederzeit berufsgruppenübergreifend einsehen. Die Rechtssicherheit der Dokumentation ist dank automatischer Hinterlegung von Datum, Uhrzeit und dokumentierender Person deutlich höher als bei handschriftlicher Vorgehensweise.
Während in vielen Einrichtungen die PKMS-Dokumentation parallel zur Regeldokumentation erfolgt, verhindert GRIPS zuverlässig diesen Mehraufwand. PKMS-Gründe und PKMS-Score werden automatisch aus der Regeldokumentation ausgeleitet. Dank der nachvollziehbaren Score-Ermittlung verlaufen MDK-Prüfungen inzwischen wesentlich schneller und einfacher als vor Einführung der elektronischen Patientenakte. Die Quote der positiv begutachteten PKMS-Fälle ist bei den Kliniken Nordoberpfalz auf über 90 Prozent angestiegen.
Michaela Sauer hat noch einen entscheidenden Tipp: „Binden Sie von Anfang an alle beteiligten Berufsgruppen in das Projekt mit ein. Denn im Nachhinein fällt es deutlich schwerer, einzelne Personen von den Vorteilen der Patientenakte zu überzeugen.“
