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ZukunftMessenger-Apps für den medizinischen Arbeitsalltag

Doctorsgate prüft darüber hinaus alle Inhalte, bevor sie online gehen. Behandlung digital – eine Vision mit Potenzial. Denn auch die Automatisierung klinischer Prozesse mittels Smartphone-basierter Software hat der Entwickler, Medizinstudent Robert Musmann, im Blick. Beispielsweise ist angedacht, dass standardmäßig Pflegekräfte in Heimen Fotos ihrer Dekubitus-Patienten über die App an den Arzt in der Klinik schicken, in die sie normalerweise ihre Patienten bringen würden. Dieser entscheidet dann, ob der Hausarzt konsultiert werden soll oder eine Einweisung in die Klinik unumgänglich ist. Damit Doctorsgate funktioniert, müssen genügend Ärzte die App heruntergeladen haben und mit ihr arbeiten. Etwa 4 000 Nutzer gibt es bereits laut Musmann. „Bis Ende des Jahres sollen es 10  000 sein.“ Ambitioniert, aber machbar, meint Musmann.

Join: Vernetzung – im wahrsten Sinne des Wortes

In ein ähnliches Horn stößt die App Join, die die Zusammenarbeit interdisziplinärer Teams unterstützt, die vor allem in der Notfall- und Regelversorgung zusammenarbeiten: Mediziner sollen gerade in zeitkritischen Situationen aufgrund von Informationen und medizinischen Bildern wie MRTs oder Röntgenaufnahmen jederzeit in der Lage sein, Entscheidungen zu treffen oder sich schnell und unbürokratisch eine Zweitmeinung einzuholen. Und das unter Berücksichtigung der DSGVO. Neben klassischen Messenger-Funktionen wie Textnachrichten, Voice-Messages und Videotelefonie bietet die App auch medizinische Funktionen an. So ist beispielsweise ein DICOM-Viewer integriert, mit dem sich medizinische Bilder wie CTs, MRTs oder EKGs auf das Smartphone streamen lassen.

Diese Cloud-basierte Applikation verfolgt das Ziel, Experten und Kollegen – über Krankenhaus-, Stadt- und sogar Ländergrenzen hinweg – zu vernetzen und die Patientenversorgung zu verbessern. Ein Anschluss weiterer Einrichtungen oder die Anbindung ambulanter Bereiche ist schnell und unproblematisch möglich. Eine gute Internetanbindung ist für diese App Voraussetzung. Die mobile Anwendung ist im Abomodell für Krankenhäuser zu haben. Die beiden größten Unterschiede zur vorgenannten Variante: Join kostet Geld, und Vertragspartner ist der Krankenhausbetreiber, nicht der einzelne Arzt. Dabei kann das Klinikum entscheiden, ob es Einzellizenzen für zehn Euro pro Monat und Nutzer oder Gruppenverträge, sogenannte Campuslizenzen, erwirbt.

Ein namhafter und zufriedener Nutzer der App ist zum Beispiel das Essener Uniklinikum. Im Bereich der kostenpflichtigen Smart-Service-Plattformen gibt es aber auch andere Anbieter wie das Tübinger Unternehmen Trustner. Deren digitale Kommunikationslösung für Krankenhäuser heißt „Sprechzimmer-Dienst“ und wird laut Unternehmensaussagen unter anderem vom Uniklinikum Tübingen und von der ebenfalls dort ansässigen Paul-Lechler-Tropenklinik genutzt. 

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