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Personalisierte MedizinRobert-Bosch-Krankenhaus integriert Pharmakogenetik in den Klinikalltag

Zusammen mit dem Frankfurter Unternehmen bio.logis GIM wird eine neu entwickelte IT-Plattform (Genetic Information Management Suite, GIMS) am Robert-Bosch-Krankenhaus (RBK) implementiert und über vorhandene Schnittstellen in das existierende Krankenhausinformationssystem eingebunden.

Medikamentenabgabe
Foto: Fotolia (drubig-photo)
Symbolfoto

Personalisierte Medizin ist in aller Munde. Sie ist für viele Patienten ein Hoffnungsschimmer, denn sie verspricht bessere Therapie- und Behandlungsergebnisse für den einzelnen Patienten. Die Berücksichtigung genetischer Merkmale des Patienten ist dabei von besonderer Bedeutung. Das Stuttgarter Dr. Margarete Fischer-Bosch-Institut für Klinische Pharmakologie (IKP) am Robert-Bosch-Krankenhaus (RBK) zählt weltweit zu den führenden Institutionen auf dem Gebiet der Pharmakogenetik, die sich mit dem Einfluss der Erbfaktoren auf Arzneimittelwirkungen beschäftigt.

GIMS als Möglichkeit der digitalisierten Befundherstellung

GIMS ermöglicht dem RBK die automatisierte Übersetzung pharmakogenetischer Ergebnisse seiner Patienten in klinisch verwertbare Therapieempfehlungen. Erstmalig kann der Patient über ein Web-Portal auf seinen persönlichen pharmakogenetischen Befund zugreifen, der damit für zukünftige ärztliche Behandlungen zur Verfügung steht.

„Die Bereitstellung diagnostischer Berichte im Bereich der Humangenetik ist ein komplexer Prozess. Er verlangt hohes Expertenwissen und ist bisher kaum standardisiert“, sagt Prof. Daniela Steinberger, von bio.logis GIM. „Patienten kann nun empfohlen werden, die Medikamentendosis anzupassen, wenn ihnen zum Beispiel genetisch-bedingt ein bestimmtes Enzym fehlt. Mit klaren Therapieanweisungen kann ein behandelnder Arzt vor der Behandlung das Risiko für unerwünschte Nebenwirkungen und Therapieabbrüche besser einordnen und reduzieren“, ergänzt Prof. Matthias Schwab, Leiter des IKP.

Einführung in den nächsten Monaten

Die GIMS Software, die Datenschutzrichtlinien-konform ist, soll in den nächsten Monaten mit dem Krankenhaus-Informations-System des RBK und der Genotypisierungs-Plattform am IKP verknüpft und damit in die bestehende Arbeitsroutine der Ärzte am RBK integriert werden. Entscheidet sich der behandelnde Arzt für die pharmakogenetische Diagnostik, wird nach schriftlicher Einwilligung des Patienten entsprechend dem Gendiagnostikgesetz eine Blutprobe für die Untersuchung am IKP gewonnen.

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