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Deutscher ÄrztetagTelemedizin kommt in Deutschland weiter nur schleppend voran

Ärzteverbände beobachten die neuen Entwicklungen mit kritischem Interesse. Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Baden-Württemberg betreibt seit gut einem Jahr mit Teleclinic ein Pilotprojekt, um die Fernbehandlung auch von Kassenpatienten zu erproben. Und Bundesärztekammer-Präsident Montgomery betont: «Als Einstieg in den Kontakt zu einem Arzt wollen inzwischen viele Menschen auch elektronische Zugangswege.» Ihm ist aber auch wichtig, Grenzen der Telemedizin aufzuzeigen: Im Begriff «Behandlung» stecke nicht ohne Grund das Wort «Hand», stellt Montgomery fest.

Viele Patientengruppen wünschen sich mehr Möglichkeiten in der Telemedizin

Teleclinic-Chefin Jünger setzt darauf, dass sich die momentanen Reibungspunkte überwinden lassen. Die Erfahrungen ihres Unternehmens hätten gezeigt, dass es viele Patientengruppen gebe, die sich mehr Möglichkeiten in der Telemedizin wünschen: «Berufstätige, die wenig Zeit haben. Junge Familien mit Kindern. Ältere Menschen, die nicht so mobil sind. Aber auch Männer über 50, die etwa zu Sexualthemen lieber auf diesem Weg mit dem Arzt Kontakt aufnehmen.»

Erst einmal ist aber immer noch eine Studie aktuell, die die Bertelsmann-Stiftung im vergangenen November veröffentlicht hat. Die Stiftung hat 17 Länder darin verglichen, wie weit sie in der Medizin die Digitalisierung vorangebracht haben. Deutschland kam dabei auf Platz 16. Das war der vorletzte Platz, vor dem Schlusslicht Polen.

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