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IT-MT-Verschmelzung15 Prozent Sparpotential

Laut Prozessanalyse des Eschborner Beratungsunternehmens Curatis ist bei den untersuchten Häusern die Produktivität von Diagnose- und Datenverwaltungsprozessen durch die Vernetzung von IT und Medizintechnik deutlich gestiegen.

„Wir schätzen das Einsparpotenzial durch die Verschmelzung von IT und MT zu MIT in den Häusern mit durchschnittlich 15 Prozent ein“, so Reinhard Pfeiffer, Sprecher von Curatis. „Durch die Neustrukturierung und Vernetzung krankenhausinterner Prozesse erzielt die Mehrheit der Häuser einen Produktivitätsgewinn“, ergänzt Curatis Geschäftsleiter Ottmar Graf. „Informationsprozesse, die Diagnosen ermöglichen oder Grundlage für einen Behandlungsplan bilden, werden beschleunigt und das Anlegen digitalisierter Krankenakten vereinfacht.“

Kliniken Essen verschmelzen IT und MT zu MIT

Curatis hat Kundenprojekte analysiert, in denen Krankenhäuser die bislang eigenständigen Bereiche Medizintechnik (MT) und IT zu einer Abteilung verschmolzen haben. Da moderne Medizintechnik IT-gestützt ist, liegt dieser Schritt im Zuge der digitalen Transformation nahe. Welchen Einfluss die Digitalisierung auf den Krankenhausbetrieb hat, zeigt die Verschmelzung von Medizintechnik (MT) und IT bei den Kliniken Essen-Mitte: Beide Abteilungen wurden dort zu „MIT“ verheiratet und Prozessabläufe grundlegend restrukturiert. Positive Effekte der Neuorganisation finden sich im Ergebnis auf Organisations- wie auf Kostenseite: So konnte beispielsweise bei der Anschaffung neuer Ultraschallgeräte auf Bilddrucker verzichtet werden. Untersuchungsergebnisse werden heute in Sekundenschnelle per W-Lan an das PACS-System (Picture Archiving and Communication System) übermittelt. Das medizinische Archiv ist Bestandteil des Hospital Information System (HIS), welches das Krankenhausinformationssystem (KIS) sowie das Datenmanagementsystem (DMS) integriert. Die Kosten und der Verwaltungsaufwand in der bildgebenden Diagnostik konnten so über die Vernetzung von Medizintechnik und IT deutlich reduziert werden.

„Heirat“ von Medizintechnik und IT

Die Produktivitätssteigerung des MIT-Konzepts, der Heirat von Medizintechnik und IT, lässt sich nach Curatis Analyse an unterschiedlichen Punkten festmachen. So werden Prozesse über das neue „MITeinander“ in den Kliniken standardisiert: Störungsannahme, Dokumentation und Kommunikation laufen – zentral gesteuert – über eine gemeinsame genutzte IT-Plattform statt über die Rechner einzelner Abteilungen. „Abteilungsdenken war gestern“, betont Graf, der gerade in diesem Punkt noch erheblichen Handlungsbedarf in den Krankenhäusern sieht. „Die Angst vor Veränderungen ist da; neben emotionalen Einflussfaktoren müssen auch fachliche Herausforderungen in dem Change-Prozess bewältigt werden.“

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