In ihren Antworten sprachen sich alle Parteien überraschend deutlich für die Überwindung der Sektorengrenzen in Deutschland und für die Ausweitung integrierter Versorgungsformen aus. So schrieb die Fraktion "BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN": "Ihr großes Potential auch im Gesundheitswesen wird die IT erst dann entfalten können, wenn es zu weiterreichenden Veränderungen im Gesundheitswesen selbst kommt. Insofern ist die Gesundheits-IT zwar äußerst wichtig, aber kein "Sesam öffne Dich" in eine bessere Gesundheitsversorgung."
Große Potentiale sehen die Parteien in IT-Lösungen, die ein effizientes und effektives Arbeiten der Leistungserbringer unterstützen, die Kommunikation zwischen allen an der Versorgung beteiligten Akteuren optimieren und räumliche Grenzen in der täglichen Arbeit überwinden. Neben innovativen Telemedizin- und Mobilitätskonzepten werden insbesondere IT-Lösungen für Praxis-, Krankenhaus- und Verwaltungsmanagement genannt. Leider werden die über den administrativen Bereich hinausgehenden, komplexeren IT-Lösungen, die es auf entscheidungsunterstützender und prozessorientierter Ebene heute schon gibt, von den Parteien nicht genannt.
Parteien im Gesundheitscheck: kma WAHLautomat
Auf die Frage nach konkreten weiteren Schritten nennen die Parteien den schnellstmöglichen Ausbau der Telematikinfrastruktur auf Basis der Zustimmung aller Akteure sowie die Überführung der Telematik in die Regelversorgung – eine Forderung, die für den bvitg unabhängig vom Aufbau und der Inbetriebnahme der Telematikinfrastruktur vorangetrieben werden muss. Ein weiteres vom bvitg angestrebtes Ziel ist die schnellstmögliche flächendeckende Einführung relevanter Anwendungen für die Telematikinfrastruktur. Da es in diesem Bereich bereits funktionierende Industrielösungen gibt, würde sich aus Verbandssicht, ganz wie DIE LINKE fordert, das Thema Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) hervorragend eignen. Weitere Anwendungsgebiete wären beispielsweise, wie von der FDP aktiv gefordert, das Entlassmanagement in Krankenhäusern. Zudem sollte aus bvitg-Sicht der Patient stärker in den Mittelpunkt gestellt werden.
Die vollständigen Statements der Parteien finden Sie hier.


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