Mit dem um 360 Grad drehbaren und 25 Meter langen Gerät können Tumoren sehr präzise und effektiv aus jeder Richtung mit Schwerionen oder Protonen bestrahlt werden, auch wenn sie tief im Körperinneren liegen oder von strahlenempfindlichem Gewebe umgeben sind. "Das Heidelberger Ionenstrahl-Therapiezentrum HIT ist eine der weltweit innovativsten Forschungs- und Behandlungsanlagen zur Krebstherapie", erklärte Bundesforschungsministerin Annette Schavan bei der Inbetriebnahme. "Klinische Studien und Grundlagenforschung werden in den kommenden Jahren wichtige Ergebnisse über die Effektivität der Schwerionen- und Protonenstrahlung bei verschiedenen Tumoren liefern." Die führende Rolle Deutschlands in der Strahlentherapie von Krebspatientinnen und -patienten würde damit hier am Standort Heidelberg weiter ausgebaut.
Siemens hat Probleme mit der Technik
Die Technik für das Therapiezentrum hat Siemens geliefert. Mittlerweile ist diePartikeltherapie bei Siemens auf Eis. Das Unternehmen hat bereits 381 Millionen Euro auf die Technik zur Krebsbestrahlung abgeschrieben. Eine Anlage in Kiel wird bereits abgebaut, die Zukunft einer weiteren in Marburg steht auf der Kippe.
HIT bleibt einzigartig
Heidelberg habe als Forschungseinrichtung einen anderen Status als Marburg und Kiel, betont Siemens. Bislang wurden im HIT, das Ende 2009 eröffnet wurde, rund 1.200 Patienten behandelt. Die drei Therapiebestrahlungsplätze und ein Forschungsbestrahlungsplatz sind seitdem schrittweise in Betrieb gegangen. Die Anlage mit den Dimensionen eines halben Fußballfeldes war zu gleichen Teilen vom Bund und von der Uniklinikmit insgesamt rund 119 Millionen Euro finanziert worden. Somit bleibt HIT vorerst die erste kombinierte Therapieanlage Europas, an der Patienten sowohl mit Protonen als auch mit Schwerionen (Kohlenstoff-, Helium-, Sauerstoff-Ionen) bestrahlt werden können.


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