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ISIS HeidelbergPatienten sollen auf Akten zugreifen dürfen

Das Heidelberger ISIS-Projekt setzt seit Jahren Standards bei der einrichtungsübergreifenden Vernetzung in der Metropolregion Rhein-Neckar. Demnächst soll auch der Patient mit im Boot sitzen.

Der Beginn des intersektoralen Informationssystems (ISIS) im Raum Heidelberg geht zurück auf das Jahr 2005. Aufgebaut wurde seither eine einrichtungsübergreifende Dokumenten- und Bildakte, an die zunächst kardiologische und sukzessive dann weitere Einrichtungen angebunden wurden. Oliver Heinze, Projektleiter der Uniklinik Heidelberg, berichtete beim conhIT-Kongress über die mittlerweile langjährigen Erfahrungen mit diesem elektronischen Patientenaktenprojekt. "Mit am meisten diskutiert haben wir über das Einwilligungssystem", so Heinze. Aus Praktikabilitätsgründen ist es bisher dezentral organisiert: Die Patienten willigen schriftlich ein, danach wird die Einwilligung dann in die E-Akte händisch übertragen.

Patienten nutzen das Angebot
Seitens der Datensicherheit arbeitet die ISIS-Akte mit einem Zertifikatmanagement mit eigener Root-CA, außerdem mit VPN und einer detailliert parametrierten Firewall. "Die Parametrierungen können bei kleineren Häusern mit outgesourceter IT zu einem Problem werden", so Heinze. Das sei aber letztlich immer lösbar gewesen. Keine Schwierigkeiten gab es in Heidelberg bisher mit der Akzeptanz der Patienten: "Mir ist kein einziger Patient bekannt, der gesagt hätte, er wolle so eine Akte nicht", so Heinze. Diese hohe Akzeptanz macht Mut für die jetzt anstehende neue Phase im Heidelberger Aktenprojekt. Mit 15,2 Millionen Euro Förderung durch das BMBF soll die existierende einrichtungsübergreifende Akte in den nächsten vier Jahren im Rahmen des INFOPAT-Projekts in eine persönliche elektronische Patientenakte (PEPA) überführt werden.

Patientenportal als zentrales Element
Zentrales Element wird ein Patientenportal sein, das dem Einzelnen Zugriff auf seine persönlichen Daten erlaubt. Auch das leidige Thema des Einwilligungssystems soll über das Portal zentralisiert werden. Wie bisher die ISIS-Akte soll jetzt auch die Heidelberger PEPA auf offenen, internationalen Standards aufsetzen: "Die Erfahrungen, die wir in diesem Projekt machen, fließen direkt in das IHE Deutschland Cookbook ein", so Heinze.

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