Für das Unternehmen, das die IT-Systeme Clinic-Centre, Business-Centre, Lab-Centre und Rad-Centre vertreibt, ist die Neufirmierung ein Wendepunkt in der jüngeren Geschichte. 2007 kauft das australische Unternehmen IBA nach einer Bieterschlacht, an der sich unter anderem der Kis-Hersteller Compugroup beteiligt hatte, die Mannheimer Kis-Schmiede. 2011 erwarb der internationale Konzern CSC die Rechte an I-Soft, und seit August führt die mittelständische Firma Radiomed das Unternehmen. I-Solutions Health beschäftigt derzeit 260 Mitarbeitern in Deutschland.
Deals strafen Experten Lügen
Experten prognostizierten in den vergangenen Jahren das Ende der mittelständischen Kis-Hersteller. Sie seien zu klein und finanzschwach, um bei den rasanten Entwicklungsanstrengungnen in der medizinischen Software mitzuhalten. Die vorausgesagte Konsolidierung des Marktes fand aber nie statt. Der seit über sechs Jahren letzte inhabergeführte Kis-Hersteller, die Meierhofer AG, behauptet sich am Markt. Auch Szene-Gerüchte die großen Medizintechnikhersteller Philipps und GE wollten in den deutschen Kis-Markt einsteigen, haben sich nicht bewahrheitet. Stattdessen ist der Gigant Siemens gerade mit einem spektakulären Verkauf seiner Health-IT-Sparte an das US-Unternehmen Cerner aus dem Markt ausgestiegen.
Was machen die Großen?
Allerdings ist 2014 auch ein großer Konzern ins Kis-Geschäft eingestieben: Zum Jahresende 2013 schluckte die Telekom das Kis von Brightone, ehemals Tieto. Fazit: Der Kampf der IT-Hersteller um Klinikkunden geht weiter. Spannend bleibt die Frage, wie das US-Unternehmen Cerner mit dem Deutschland-Geschäft umgeht. Cerner war vor allem am US-Geschäft von Siemens interessiert. In den kommenden zwei Jahren wird sich zeigen, ob der US-Gigant auf dem deutschen Kis-Markt wachsen will, oder eher an einem Verkauf der deutschen Kis-Produkte interessiert ist.


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