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Peter Gocke„Zu wenig IT macht Prozesse teurer, aber nicht besser”

Peter Gocke war bis 2012 IT-Leiter der Uniklinik Hamburg-Eppendorf und ist nun IT-Direktor beim Labordienstleister Amedes.

Reisen Sie zur conhIT? Wenn ja – was erwarten Sie?
Ja, ich reise zur conhIT; pros / cons:

(+) gute, kompakte Marktübersicht „Healthcare IT”
(+) echte Gespräche mit Anbietern möglich (mehr Fachpublikum als auf der Medica)
(+) Austausch mit Peers (alle da ?)
(-) Veranstaltungsort: Messe Berlin und Umgebung sind eher trostlos

Was ist für Sie 2013 das wichtigste IT-Projekt?
Der Rollout einer elektronischen Order-Entry-Applikation, um Labor-Anforderungen medienbruchfrei zwischen Arztpraxen, Krankenhäusern und medizinischen Laboren austauschen und verarbeiten zu können.

Über welche Entscheidung im Gesundheitswesen haben Sie sich zuletzt besonders geärgert?
Über die Abschaffung der Praxisgebühr: Erst haben wir sie mit hohen Prozesskosten eingeführt, dann mit nochmaligen Prozess- und Umstellungskosten wieder abgeschafft.

Was wären die drei Dinge, die Sie als Gesundheitsminister zuerst angehen würden?

  1. Zusammenführung der Systeme der ambulanten und stationären Krankenversorgung
  2. Festlegung einer bundesweit einheitlichen elektronischen klinischen Pflicht-Dokumentation(splattform)
  3. Beteiligung der Patienten an dieser Dokumentation

Wie viel Prozent ihres Umsatzes sollten Kliniken in ihre IT investieren?
5 Prozent wünschen sich viele CIOs, aber letztlich ist so eine „fixe” Vorgabe nicht sinnvoll: In IT sollte strategisch und projektbezogen investiert werden, das heißt IT- Investitionen lohnen dort, wo sich danach durch gestiegene Prozess-Geschwindigkeit und -Qualität entsprechende Einsparungen realisieren lassen. Wehe dem CIO, der die Kosten der durch ihn „verursachten” Investitionen dann nicht rechtfertigen kann … ? Deswegen jammert man gerne über die „nur 1-2 Prozent des Umsatzes”, der zur Verfügung steht, benutzt das aber gerne als Ausrede für die resultierende geringe Effizienzverbesserung – zu wenig Wasser macht nur nass, aber nicht sauber – zu wenig IT macht Prozesse teurer, aber nicht besser.

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