Die Dekanin begründete diesen Schritt damit, dass sie weiteren Schaden von der Charité abwenden wolle, der durch die öffentliche Diskussion insbesondere um die Verwendung der Drittmittel entstanden sei, so heißt es in einer Mitteilung der Charité. Der Aufsichtsrat hat den Vorstand gebeten, die Prozesse und Abläufe entsprechend dem geltenden Integrationsmodell zur Leitung der Charité so zu optimieren, dass umfassende Transparenz für Fakultät, Vorstand und Aufsichtsrat gewährleistet ist.
Aufsichtsrat wünscht sich "ruhige Fahrwasser"
Ziel des Aufsichtsrates sei es, dass die Charité wieder in ruhiges Fahrwasser kommt. Mit einer starken Fakultät und einer gut aufgestellten Krankenversorgung. Dazu zählt, dass die angesparten Drittmittel weiter vollständig der Fakultät zur Verfügung stehen. Festzuhalten ist, dass eine Mittelfehlverwendung aus Sicht der Zuwendungsgeber nicht festgestellt werden konnte. Gleichzeitig hat der Aufsichtsrat deutlich gemacht, dass er es nicht akzeptieren kann, wenn es derartige Mängel in der unternehmerischen Transparenz gibt.
Der Aufsichtsrat stimmte auch dem notwendig gewordenen Nachtrag zum Wirtschaftsplan 2014 der Charité zu. Die angesparten Drittmittel in Höhe von 34,7 Millionen Euro aus der Gewinnrücklage werden in voller Höhe der Forschungsfinanzierung zur Verfügung stehen, heißt es in der Mitteilung. Konkret wurde die Planung für die Verwendung von Drittmitteln für die Jahre 2014 bis 2017 vom Aufsichtsrat angenommen.
Fleige wird vorzeitig abberufen
Als Konsequenz aus den Ergebnissen der Tiefenprüfung hat der Aufsichtsrat beschlossen, dass der Vorstand künftig gemeinsam über die Verwendung von Drittmitteln entscheidet, wie auch gemeinsam über die Verwendung der Gelder im Klinikbereich entschieden wird. Wobei der Fakultät bei den Drittmitteln ein Vetorecht eingeräumt wird. Der Aufsichtsrat hat ebenfalls im Zusammenhang mit den angesparten Drittmitteln beschlossen, den bereits freigestellten kaufmännischen Leiter der Fakultät Gerrit Fleige mit sofortiger Wirkung vorzeitig abzuberufen. Regulär wäre seine Amtszeit zum Jahresanfang 2015 ausgelaufen.
Unterdessen verkündete die Charité ein positives Jahresergebnis in Höhe von 1,6 Millionen Euro (ohne Sondereffekte aus der Auflösung von Drittmittel-Verbindlichkeiten).


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