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NiedersachsenArzt darf auf hohe Entschädigung nach Organspendeskandal hoffen

Der im Göttinger Organspendeskandal freigesprochene Arzt darf weiter auf Entschädigung hoffen. Die Berufung des Landes Niedersachsen gegen die Zahlung von rund 1,2 Millionen Euro könnte allem Anschein nach scheitern.

Justizia
Tim Reckmann
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Das Oberlandesgericht halte die Berufung des Landes im Wesentlichen für unbegründet, sagte die Richterin am Montag in einer vorläufigen rechtlichen Bewertung. Mit dem Berufungsprozess in Braunschweig wehrt sich Niedersachsen gegen eine Millionen-Zahlung an den im Transplantationsskandal freigesprochen Mediziner. 

2019 hatte das Landgericht Braunschweig dem Chirurg rund 1,2 Millionen Euro Entschädigung zugesprochen. Ein Großteil davon bezieht sich auf verpasstes Gehalt von 50 000 Dollar pro Monat in Jordanien, wo der Arzt eigentlich eine neue Stelle antreten wollte. Der Chirurg wurde aber 2013 in U-Haft genommen. 2015 wurde er dann in einem bundesweit aufsehenerregenden Prozess vom Landgericht Göttingen vom Vorwurf des elffachen versuchten Totschlags und der dreifachen Körperverletzung mit Todesfolge freigesprochen.

Der Organspendeskandal hatte 2012 dennoch weitreichende Folgen. An mehreren deutschen Kliniken wurden Manipulationen aufgedeckt, wodurch das Vertrauen in die Transplantationsmedizin nachhaltig erschüttert wurde. Wann ein Urteil zur Millionen-Entschädigung für den Arzt fällt, blieb am Montag zunächst offen.

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