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LandeskrankenhausgesellschaftBrandenburger Kliniken leiden unter Personalausfällen

Die Zahl der Corona-Patienten nimmt zu, die Intensivstationen sind stärker belegt als in den Wochen zuvor. In Kliniken in Brandenburg erschweren nun zusätzlich Personalausfälle die Situation.

Krankenhausflur
Sveta/stock.adobe.com
Symbolfoto

Die Brandenburger Kliniken leiden nach Angaben der Landeskrankenhausgesellschaft in der Corona-Krise unter Personalausfällen. «Anders als bei der ersten Welle haben wir eine ganze Menge Kontaktpersonen, die in Quarantäne geschickt werden müssen», sagte der Vorsitzende Detlef Troppens der Deutschen Presse-Agentur. Die im November üblichen grippalen Infekte kämen obendrauf. Der Geschäftsführer der Oberhavel Kliniken in Oranienburg betonte: «Ich kenne kein Brandenburger Haus, was im Moment in einer Notsituation ist, aber es deutet sich an durch die Personalknappheit, dass wir Ressourcen nicht nutzen können.» Die Krankenhäuser würden möglicherweise auch ab 1. Januar 2021 noch mit Covid-19 zu tun haben. Troppens forderte vom Bund mehr Unterstützung.

Zuletzt wurden laut Gesundheitsministerium mehr als 320 Covid-19-Patienten in Brandenburger Krankenhäusern behandelt, ein Viertel davon auf Intensivstationen. «Wir haben über 1000 Intensivbetten inklusive Notfallreserven in Brandenburg. 600 bis 700 Intensivbetten sind mit Fachpersonal gut ausgerüstet», sagte der Chef der Landeskrankenhausgesellschaft. «Darunter sind aber auch etwa 400 Betten, die vom Bund mitfinanziert wurden. Aber mit den Betten allein hat man das Personal nicht.» Viele Krankenhäuser hätten Personal, das üblicherweise nicht dort arbeite, für den Notfall auf Intensivstationen vertraut gemacht. Aber: «Im Moment ist der Notstand noch nicht so weit, dass wir dieses Fachpersonal mit hineinbringen müssen.»

Handschuhe sind Mangelware, Labore am Limit

Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) bat die Kliniken Anfang November, planbare Operationen zu reduzieren, damit genug Kapazität für Corona-Patienten bleibt. Der Verbandschef wies darauf hin, dass nicht alle Intensivbetten mit ihnen belegt werden können. «Es gibt immer noch schwere Erkrankungen, die behandelt werden müssen», sagte Troppens. «Man kann durch das Zurückfahren von geplanten Eingriffen die Intensivstation entlasten, aber die Kosten laufen weiter.» Vom Bund sei ein Ausgleich nötig, wie es ihn bereits gab. «Wir müssen im Moment als Krankenhäuser davon ausgehen, dass wir eigentlich keine aufschiebbaren Operationen drosseln können.» Sie seien auf Einnahmen aus dem normalen OP-Betrieb angewiesen.

Die Krankenhäuser in Brandenburg haben laut Troppens im Sommer die Lager mit persönlicher Schutzkleidung und Masken aufgefüllt. «Das war in der ersten Welle das Hauptproblem», sagte der Vorsitzende der Krankenhausgesellschaft. Mittlerweile seien Handschuhe deutschlandweit ein Engpass. Er sieht eine weitere Herausforderung: «Der Corona-Schnelltest dürfte ein Problem werden in vielen Krankenhäusern, weil sich sehr viele um die Schnelltests bewerben: Altenheime, ambulante Altenpflege, Krankenhäuser und einige Industrieunternehmen, die ihre Mitarbeiter ständig testen möchten.» Die Tests seien nicht so verfügbar wie gewünscht und Labore seien «echt am Limit».

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