Der ÖVKT leitet das Projekt und bereitet fünf von den insgesamt acht Modulwochen des Lehrgangs fachlich vor. Experten, allesamt Praktiker in führenden Positionen, organisieren und füllen diese fünf Lehreinheiten mit technischen Inhalten. Im Rahmen der „wandernden Universität“ werden diese an bedeutenden Klinikstandorten wie Innsbruck, Feldkirch, Salzburg, Graz und Wien sehr praxisnah vermittelt.
Stark durch Kooperation
Die Fachvereinigung Krankenhaustechnik (FKT) aus Deutschland und der Verband der Schweizer Spitalingenieure IHS haben den ÖVKT bei seiner Bildungsinitiative immer wohlwollend unterstützt. Letztes Jahr ging nun das Modul Haustechnik, das bisher sehr erfolgreich im Landeskrankenhaus Feldkirch unterrichtet wurde, nach Deutschland. Steffen Kluge, Leiter des Geschäftsbereichs Bau und Technik des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden und Leiter der FKT-Regionalgruppe Mitteldeutschland, hat in enger Zusammenarbeit mit Roland Zickler, Senior Consult Produktentwicklung im Ausbildungsverein EIPOS an der Technischen Universität Dresden, die Verantwortung dafür übernommen. Beide sind gleichermaßen Experten wie Praktiker und passen ausgezeichnet in unser Team. Mit ihren Erfahrungen, Netzwerken und Standortvorteilen haben sich unsere deutschen Kollegen mächtig ins Zeug gelegt. Die Auswahl der Vortragenden war sehr gelungen, die Vorgaben der Lehrgangsleitung und die Erwartungen der insgesamt 22 Studierenden wurden voll und ganz erfüllt. Vier von ihnen kamen aus Deutschland – das war Voraussetzung für die Verlagerung des Haustechnikmoduls nach Dresden.
Horizonterweiterung
Wie Diskussionen zeigten, haben die Teilnehmer den ersten Schritt zur Europäisierung des Lehrgangs äußerst positiv aufgenommen. „Ob ich nach Krems oder zu den verschiedenen Klinikstandorten fahre, macht keinen wesentlichen Unterschied. Gleichzeitig wird durch die wechselnden Kursstandorte aber mein Horizont und mein Netzwerk enorm erweitert, und wir können noch anderweitig Eindrücke sammeln“, so der Tenor bei den Studierenden.
Wenn auch die Europäisierung bei den Normen zügig fortschreitet, so gibt es im Gesundheitswesen doch noch sehr unterschiedliche nationale Regelungen. Ganz bewusst werden die Rechtslage und der jeweilige Stand der Technik vom Land des Veranstaltungsortes gelehrt. Die landestypischen Inhalte muss sich der Studierende im Selbststudium erarbeiten. Die Querverweise auf die jeweiligen nationalen Normen sollen in den Vorträgen jedoch ausgebaut werden.
Wie komplex sich die Technik im Gesundheitswesen erweist, wird in dieser an Generalisten orientierten Ausbildung durch das intensive Vortragsprogramm – eine Modulwoche umfasst fünf Tage zu zehn Stunden – erkennbar. Die Verantwortlichen in der FKT sind von diesem Bildungsangebot und dem österreichischen Modell so überzeugt, dass sie bereits den zweiten Modulstandort in Deutschland planen. Die einzige Vorgabe zur Stärkung der europäischen Bedeutung dieser einzigartigen und für das Gesundheitswesen bedeutungsvollen Ausbildung ist, dass die FKT bis zum nächsten Lehrgangsstart im Frühjahr 2015 mindestens sechs Teilnehmer stellt.


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