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120 Millionen EuroFörderung für Bad Hersfelder Klinikneubau steht fest

Hessen unterstützt die Neustrukturierung des Klinikums Bad Hersfeld mit 60 Millionen Euro. Damit stehen dem Krankenhaus rund 120 Millionen Euro Bauförderung zur Verfügung. Wie es im Kreiskrankenhaus Rotenburg weitergeht bleibt derweil unklar.

Neubau des Klinikums Bad Hersfeld-Rotenburg
Klinikum Hersfeld-Rotenburg
So soll er einmal aussehen: Der Neubau des Klinikums Bad Hersfeld-Rotenburg.

Die Bewilligung der Förderung für das Klinikum Bad Hersfeld steht nun endgültig fest. So wird die Neustrukturierung des Klinikums Bad Hersfeld, der Orthopädie Bad Hersfeld und des Herz-Kreislauf-Zentrums an der Fulda vom Land Hessen mit 60 Millionen Euro unterstützt. Damit erhält das Klinikum 120 Millionen Euro und die bisher höchste Summe aus dem Krankenhausstrukturfonds II

Wir hatten den Mut, Dinge infrage zu stellen und zu sagen, so geht es nicht mehr.

Gesundheitsminister Kai Klose überreichte den Bewilligungsbescheid am 27. Juli während einer Feierstunde im Landratsamt und betonte, dass durch die Bündelung der Kompetenzen an einem Standort auch die Strukturen der stationären Versorgung im Landkreis verbessert würden. Gleichzeitig befinde man sich am Vorabend der großen Krankenhausreform, die überfällig sei und ähnliche Anreize setzen wolle.

Klinikum-Geschäftsführer Rolf Weigel machte deutlich, dass der Übergabe des Bescheids ein langwieriger Prozess vorausgegangen sei, indem man sich mit der Frage auseinandergesetzt habe, wie man die medizinische Versorgung im Kreis zukunftssicher aufrecht erhalten kann: „Wir hatten den Mut, Dinge infrage zu stellen und zu sagen, so geht es nicht mehr.“

Zukunft des Kreiskrankenhauses Rotenburg noch unklar

Landrat Torsten Warnecke dankte dem Gesundheitsminister dafür, dass er sich entschlossen habe, das Klinikum zu unterstützen: „Es ist ein wichtiges Projekt für die Region. Zwischen Kassel und Fulda gibt es sonst keine Herzchirurgie.“ Der Medizinische Direktor des Klinikums, Dalibor Bockelmann, erläuterte noch einmal die Grundlagen des Vorhabens. Es soll ein ansehnliches Gebäude mit moderner Energieeffizienz entstehen, in dem medizinische Prozesse neu gedacht werden.

Es ist ein wichtiges Projekt für die Region. Zwischen Kassel und Fulda gibt es sonst keine Herzchirurgie.

Wie Klose erklärte, erhält das Klinikum damit die bisher höchste Summe aus dem Strukturfonds, was dafür spreche, dass die Landesregierung absolut überzeugt von dem Projekt ist. „Sie haben den Mut, Dinge anzugehen, und sind damit beispielgebend.“

Zur Zukunft des Kreiskrankenhauses in Rotenburg wollte sich Klose auf Nachfrage noch nicht äußern. Dort gibt es ebenfalls Ausbaupläne. „Jetzt ist es noch zu früh, um über die Zukunft einzelner Standorte zu sprechen,“, sagte der Minister mit Blick auf die beschlossene Krankenhausreform. „Wir müssen uns genau anschauen, welche Häuser für die Notfallversorgung unabdingbar sind“, betonte Klose. Dann gelte es, die Krankenhauslandschaft in Hessen den neuen Vorgaben des Bundes anzupassen.

Krankenhaus plant parallel Digitalisierungsprojekte

Die Freude über den Förderbescheid war bei allen Beteiligten groß. Zwar war die Zusage bereits bekannt, dennoch sei es für die Bemühungen des Klinikums hin zu einer gebündelten stationären Gesundheitsversorgung im Kreis ein Meilenstein: „Die Bündelung von Kompetenzen, die Spezialisierung und die engere Kooperation zwischen den Kliniken wird künftig noch wichtiger. Kliniken wie hier in Bad Hersfeld, die bereit sind, Veränderungen selbst anzugehen, sind da durchaus beispielgebend“, erklärte Gesundheitsminister Kai Klose. 

Der Medizinische Geschäftsführer Daribor Bockelmann versprach, dass das Kreisklinikum weiterhin bestmögliche Medizin anbieten werde. Für eine zukunftssichere Versorgung sei die Bildung von medizinischen Zentren künftig unumgänglich. „Die Entwicklung zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind, es laufen zahlreiche Digitalisierungsprojekte und auch ein OP-Roboter wird demnächst eingesetzt“, so Bockelmann.

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