
Es soll eines der größten und modernsten Herzzentren Europas werden: das Deutsche Herzzentrum der Charité (DHZC) am Campus Virchow-Klinikum im Berliner Stadtteil Wedding. Am 6. Oktober wurde der symbolische Grundstein für das neue Gebäude gelegt. Der feierliche Akt markiere einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg in die Zukunft der Berliner Herzmedizin, teilte die Charité mit. Anwesend waren unter anderem Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU), Bundesforschungsministerin Dorothee Bär (CSU), der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit Tino Sorge (CDU) sowie Berlins Gesundheitssenatorin Dr. Ina Czyborra (SPD).

Das rund 70 Meter hohe Gebäude setze mit seinem innovativen Design und seiner hochmodernen Infrastruktur neue Maßstäbe für die Herzmedizin der Zukunft, so die Charité. Auf 17 Etagen und einer Nutzungsfläche von rund 30.000 Quadratmetern werde es 320 Patientenbetten, insgesamt 20 Operationssäle, Hybrid-Operationssäle und Herzkatheter-Labore geben. Mit einer integrierten Zentralen Notaufnahme und einer zentralen Sterilgutversorgung habe der Neubau zugleich eine campusübergreifende Bedeutung für die Berliner Universitätsmedizin.
Digital mit „Healing Architecture“

Das neue DHZC werde als Modellklinik für Digitalisierung gedacht – mit neuster Kommunikationstechnik, Robotiksystemen und einem neuen Krankenhausinformationssystem. Darüber hinaus wird der Neubau laut Charité nachhaltig und ressourcenschonend errichtet: Mit langlebigen, recyclingfähigen Materialien, emissionsarmen Baustoffe sowie einem nachhaltigen Energiekonzept mit Wärmerückgewinnung und effizienter Gebäudetechnik. Die Dachflächen würden begrünt und teilweise mit Fotovoltaik ausgestattet.
Orientiert an den Prinzipien der „Healing Architecture“ werde laut Charité ein „Gesundheitshaus“ geschaffen, das nicht nur auf Heilung, sondern auch auf Prävention, Begleitung und persönliche Zuwendung ausgerichtet ist. Architektur und Ausstattung würden sich dabei am Patientenwohl ebenso wie an den Bedürfnissen der Mitarbeitenden orientieren.
Deutschland kann Spitzentechnologie.
„Mit dem Deutschen Herzzentrum der Charité entsteht eine der modernsten Herzkliniken Europas, ein Vorreiter der Hightech-Medizin, ein Treiber von Innovation, sagte Dorothee Bär, Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt. „Als digitale Modellklinik wird der Neubau die Digitalisierung und den Einsatz von KI in der Herzmedizin weiter voranbringen und neue Maßstäbe in der Forschung und Translation setzen. So beweisen wir zusammen: Deutschland kann Spitzentechnologie.“
Forschung, Lehre und Translation im Fokus
Rund 10 Prozent der Gesamtfläche seien für wissenschaftliche Einrichtungen, Labore, Studienbüros und Lehreinheiten vorgesehen. Ein eigenes Studienzentrum ermögliche es, klinische Studien effizient zu planen und durchzuführen. Auch die translationale Forschung spiele eine große Rolle.
„Der Neubau des DHZC ist weit mehr als ein Bauprojekt – er ist ein sichtbares Zeichen für gemeinsame Verantwortung, Mut und Zukunftsgestaltung, sagte Dr. Ina Czyborra, Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege des Landes Berlin. Hier würde eine hochspezialisierte Klinik entstehen, die die Gesundheitsversorgung der Hauptstadtregion auf ein neues Niveau hebe. Sie böte nicht nur exzellente Voraussetzungen für interdisziplinäres Lernen, Forschen und Arbeiten auf Spitzenniveau, sondern auch eine attraktive Arbeits- und Ausbildungsumgebung, die dem wachsenden Bedarf an hochqualifizierten Fachkräften vollumfänglich gerecht wird, so die Berliner Gesundheitssenatorin.
Gesamtkosten etwas mehr als eine halbe Million Euro

Das Land Berlin finanziert das Bauvorhaben mit 421 Millionen Euro, der Bund beteiligt sich mit 100 Millionen Euro an den Gesamtkosten in Höhe von 521 Millionen Euro. Die bauliche Fertigstellung des Neubaus ist für Ende 2028 und die Inbetriebnahme für Sommer 2029 geplant.

„In Zeiten wirtschaftlicher Herausforderungen in Bund und Land ist es ein Zeichen der gemeinsamen Anerkennung der herausragenden herzmedizinischen Wissenschaft und Versorgungsleistung der Charité, dafür ein modernes Gebäude entstehen zu lassen“, sagte Astrid Lurati, Vorständin Finanzen und Infrastruktur der Charité. „Unsere Verantwortung daraus ist, konsequent wirtschaftlich zu bauen und zugleich baulich den höchsten Ansprüchen an Qualität und Nachhaltigkeit zu entsprechen.“





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