2014 wurden in bayerischen Kliniken über 1.300 Operationen mit Hilfe eines Roboters durchgeführt. Laut statistischem Bundesamt waren das rund 600 mehr als fünf Jahre zuvor. Im Freistaat kommen Roboter derzeit in etwa 20 Krankenhäusern zum Einsatz. Weit mehr als die Hälfte der Eingriffe mit diesen Maschinen erfolgte an den männlichen Geschlechts- und Beckenorganen, etwa jede vierte Operation an den Harnorganen wie Blase oder Niere. Wichtig ist dabei die Schonung der potenzerhaltenden Nervenbündel beispielsweise bei Prostataoperationen sowie des Harnröhrenschließmuskels.
Forderung nach mehr Transparenz
Eine höhere Präzision und schonendere Eingriffe - das erhoffen sich viele Operateure, die sich vom Roboter unterstützen lassen. "Bisher wurde jedoch noch nicht transparent nachgewiesen, dass sich durch den verstärkten Einsatz dieser Maschinen die medizinische Versorgung der Patienten verbessert", sagt Christian Bredl, Leiter der TK in Bayern, der die statistischen Daten auswertete. Operationsroboter seien derzeit für viele Kliniken eher ein Marketing-Instrument.
Die Kosten steigen
Doch die Kosten steigen in diesem Bereich. So wurde vergangenes Jahr in bayerischen Kliniken ein großer Beckeneingriff beim Mann im Schnitt mit 8.100 Euro bewertet. Fünf Jahre zuvor waren es nur 6.700 Euro. "Da die Versicherten und deren Arbeitgeber letztendlich über ihre Beiträge die Kosten tragen", so der TK-Leiter, "sollten die Kliniken hier schnellstmöglich eine fundierte, evaluierte Erfolgsmessung durchführen."
Weltweit wurden im Jahr 2014 insgesamt 1.224 Medizinroboter verkauft. Robotergestützte Operations- und Therapiesysteme machen mit 978 Einheiten dabei den Löwenanteil aus. Diese Roboter kosten im Durchschnitt eine Million US-Dollar, umgerechnet rund 922.382 Euro.


Derzeit sind noch keine Kommentare vorhanden. Schreiben Sie den ersten Kommentar!
Jetzt einloggen