Das Krankenhaus musste seit Oktober 2014 die Zahl der Operationen deutlich drosseln und konnte nur noch Notfälle behandeln. Viele Patienten verwies die Klinik an andere Häuser. Die Zahl der Fälle ging nach Angaben der Uniklinik um knapp vier Prozent von 56.513 im Jahr 2013 auf 54.474 zurück. Der Rückgang verursachte spürbare Einnahmeausfälle.
Daneben investierte die Klinik in die Sterilgutversorgungsabteilung, in der das Regierungspräsidium Karlsruhe nicht zertifizierte Reinigungsmaschinen und die mangelnde Qualifikation der Mitarbeiter beanstandete. Auch die Staatsanwaltschaft schaltete sich ein. Sie ermittelt gegen sechs Mitarbeiter, darunter den zurückgetretenen Geschäftsführer Alfred Dänzer.
GmbH mit 24,8 Millionen Euro schulden
Ebenfalls auf das Ergebnis drückt der Südhessische Klinikverbund GmbH (SHK), zu der sich drei Krankenhäuser in Bensheim, Lampertheim und Lindenfels zusammengeschlossen haben. Die Mannheimer Uniklinik hält seit 2013 einen Anteil von 95 Prozent an der GmbH, die momentan Schulden von 24,8 Millionen Euro aufweist. Diese Verbindlichkeiten sind in die Bilanz der Uniklinik für 2014 "eingebucht" worden - und das Jahresergebnis belasten, berichtet die "Rhein-Neckar-Zeitung".
"Dank Dänzers Sparkurs gibt es Rücklagen"
Weil die Uniklinik unter der Führung des wegen seines Sparkurses umstrittenen Alfred Dänzer Gewinne erwirtschaftet hatte, kann die Uniklinik eigenen Angaben zufolge die Verluste decken. Wie die "Rhein-Neckar-Zeitung" berichtet, muss sich die Klinik auch in diesem Jahr aus den Rücklagen bedienen. Die Geschäftsführung erwartet nach aktuellen Hochrechnungen ein Minus von rund 17 Millionen Euro. Erst im Laufe der letzten Monate hat man die OP-Kapazität wieder auf das übliche Maß anheben können. Ebenfalls ins Gewicht fallen bauliche Veränderungen in der Sterilgutversorgung und der Umstand, dass die Krankenkassen für die Behandlungen weniger Geld bezahlen als ursprünglich prognostiziert.


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