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Gutachten liegt vorKlinikverbund Heidelberg-Mannheim wäre förderfähig

Der seit Jahren diskutierte Verbund der Unikliniken Heidelberg und Mannheim scheint näher zu rücken. Ein Gutachten ergab jetzt: Fördergelder aus dem KHG könnten trotzdem fließen.

Im vergangenen November war es noch ein Bremsfaktor gewesen, nun liegt es vor: das Gutachten, wie sich ein möglicher Verbund der Universitätskliniken Heidelberg und Mannheim auf die Zahlung von Fördergeldern auswirken würde. Mittlerweile liegt die vom baden-württembergischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration in Auftrag gegebene Einschätzung vor, teilt das Ministerium in Stuttgart mit – und damit rücke eine Verbundlösung näher.

Das Gutachten zeigt demnach auf, dass das von der Stadt getragene Universitätsklinikum Mannheim grundsätzlich auch dann mit Investitionsmitteln nach dem Krankenhausfinanzierungsgesetz (KHG) gefördert werden kann, wenn ein Verbundmodell realisiert wird. Das von Manne Lucha (Grüne) geführte Ministerium verwaltet diese Investitionsmittel und gibt sie an die Krankenhäuser weiter.

Im ersten Quartal 2023 wird die Grundsatzentscheidung über die Art der Verbundlösung angestrebt.

Eine interministerielle Arbeitsgruppe werde nun ein Konzept einer möglichen Verbundlösung erarbeiten, das dann von den zuständigen Ressortministern und der Wissenschaftsministerin Petra Olschowski (Grüne) weiter beraten werde, heißt es in Stuttgart. Es werde angestrebt, im ersten Quartal 2023 die Grundsatzentscheidung über die Art der Verbundlösung zu treffen. Ziel des Verbunds beider Einrichtungen sei eine Optimierung der Krankenversorgung, von Forschung und Lehre und der ökonomischen Situation beider Häuser.

Wenn sich die Vorteile eines engen Zusammenwirkens der benachbarten Standorte erst einmal gezeigt haben – und davon sind wir fest überzeugt –, dann wird die Fusion folgen.

Freddy Bergmann und Professor Dr. Hans-Jürgen Hennes, die Geschäftsführer des Universitätsklinikums Mannheim, erklärten auf Anfrage von kma, das Ergebnis des Gutachtens bestätige, „dass das Universitätsklinikum Mannheim auch nach der Umsetzung des geplanten engen Verbunds weiterhin mit Investitionsmitteln aus dem Krankenhausfinanzierungsgesetz gefördert werden kann. Damit ist ein weiterer Vorbehalt gegen einen engen Verbund der Universitätsklinika Mannheim und Heidelberg aus dem Weg geräumt.“

Man freue sich „über die erneute Bestätigung, dass die Landesregierung die dringend erwartete Grundsatzentscheidung über den Verbund noch im ersten Quartal 2023 treffen wird“, so Bergmann und Hennes. Der Verbund sei eine „riesige Chance“ für die Krankenversorgung und die medizinische Forschung in der Rhein-Neckar-Region – aber nur ein erster, wichtiger Schritt: „Wenn sich die Vorteile eines engen Zusammenwirkens der benachbarten Standorte erst einmal gezeigt haben – und davon sind wir fest überzeugt –, dann wird die Fusion folgen.“

Schwierige rechtliche Fragen

Auch für die Grünen-Abgeordneten Dr. Susanne Aschhoff und Elke Zimmer ist das Ergebnis des Gutachtens ein Grund zur Freude: Da ein Klinikverbund keine negativen Auswirkungen auf die Förderfähigkeit des wichtigen Bauvorhabens der Neuen Mitte in Mannheim habe, könnten „die konkreten Arbeiten am Verbund der beiden Häuser endlich Fahrt aufnehmen“. Für ihr Großbauprojekt „Neue Mitte“ hatte die stark defizitäre Mannheimer Uniklinik im Mai 2022 den Siegerentwurf eines Planungswettbewerbs vorgestellt.

Derweil berichtet der Südwestrundfunk (SWR), der mögliche Verbund verzögere sich weiter. Es müssten noch schwierige rechtliche Fragen geklärt werden, habe Ministerin Olschowski im Wissenschaftsausschuss gesagt. Offen sei auch noch, welches Verbundmodell gewählt werde solle – ob die beiden Häuser am Ende also lediglich lose kooperieren oder sehr eng zusammenarbeiten.

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