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SaarlandMillionenprojekt Zentralklinikum – Zukunftsvision des UKS

Ein Zentralklinikum soll die zersplitterte Klinikstruktur am Universitätsklinikum des Saarlandes ablösen. Nun wurde die „ganzheitliche Zukunftsvision“ für mehrere hundert Millionen Euro beim Neujahrsempfang vorgestellt.

UKS Neujahrsempfang
UKS/Glücklich
Beim Neujahrsempfang des UKS informierten sie über das geplante Zentralklinikum (von links): Staatssekretär David Lindemann (Aufsichtsratsvorsitzender und Chef der Staatskanzlei des Saarlandes), Prof. Dr. Jennifer Diedler (Vorstandsvorsitzende und Ärztliche Direktorin), Bettina Rottke (Kaufmännische Direktorin), Minister Dr. Magnus Jung (Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit) und Univ.-Prof. Dr. Matthias Hannig (Dekan der Medizinischen Fakultät der UdS).

Das Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) hat große Pläne: In den kommenden Jahren soll ein neues Zentralklinikum auf dem Gelände entstehen. Gesundheitsminister Dr. Magnus Jung (SPD) und der UKS-Aufsichtsratsvorsitzende und Chef der saarländischen Staatskanzlei David Lindemann haben beim Neujahrsempfang des Klinikums das Bauprojekt vorgestellt. Nach ersten Schätzungen soll es mehrere hundert Millionen Euro kosten. Die Planungen sehen eine schrittweise Umsetzung in drei Bauabschnitten vor.

Ziel des Projekts ist die Zusammenführung der bislang über mehr als 100 Gebäude verteilten Kliniken in einem modernen, funktionalen Neubau. Das Zentralklinikum ist auf dem Geländer der ehemaligen Pneumologie und des früheren Hubschrauberlandeplatzes angedacht. Damit sollen sowohl die Patientenversorgung als auch die Arbeitsbedingungen für das medizinische Personal optimiert werden. „Erstmals gibt es eine ganzheitliche Zukunftsvision für das UKS“, betonte Staatssekretär David Lindemann, „das wird nicht von heute auf morgen umgesetzt werden, aber wir sind jetzt in einem strukturierten Prozess mit einem klaren Ziel, statt immer nur an Stückwerk zu flicken.“

Erstmals gibt es eine ganzheitliche Zukunftsvision für das UKS.


Vorgesehen ist die zentrale Unterbringung hochinstallierter Bereiche wie Operationssäle, High-Care-Units (Intensivstationen), Funktions- und radiologische Diagnostik sowie eine interdisziplinäre zentrale Notfallambulanz. „Es macht keinen Sinn, erneut ein Krankenhaus der 1960er Jahre zu bauen. Wir wollen zukunftsfähige Strukturen schaffen“, erklärte Jung. Durch die Bündelung chirurgischer OP-Kapazitäten, die Zusammenfassung der Diagnostikbereiche, die Etablierung zentralisierter Einheiten in pflegeintensiven Bereichen und die Zentralisierung logistischer Prozesse sollen Synergien und kürzere Wege geschaffen werden. Eine wirtschaftliche Verbesserung sowie optimierter Personaleinsatz sind die weitere wesentliche Ziele. Jung sprach außerdem von einer „Leuchtturmfunktion des UKS für die kommenden 30 bis 40 Jahre“.

Zukunftsfähigkeit und überregionale Bedeutung

Neben der klinischen Nutzung sind in den späteren Bauphasen auch flexibel nutzbare Forschungsflächen geplant. Diese sollen es ermöglichen, medizinische Spitzenforschung und Patientenversorgung enger zu verzahnen. Vertreter des UKS und der Universität des Saarlandes sehen das Vorhaben als wichtigen Schritt, um die Zukunftsfähigkeit des Klinikums langfristig zu sichern und die überregionale Bedeutung des Standorts zu stärken. „Es wird ein Ort, an dem Patienten sich gut aufgehoben fühlen und an dem unsere Mitarbeitenden gerne arbeiten“, sagte die UKS-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Jennifer Diedler.

Es wird ein Ort, an dem Patienten sich gut aufgehoben fühlen und an dem unsere Mitarbeitenden gerne arbeiten.

Das Bauprojekt befindet sich derzeit in einer frühen Planungsphase. Angedacht ist der Bau in drei Abschnitten. Dabei werden verschiedene Finanzierungs- und Umsetzungsoptionen geprüft, darunter auch Modelle einer öffentlich-privaten Partnerschaft oder die Beteiligung eines Großinvestors. Die baurechtlichen Voraussetzungen müssen noch geschaffen werden. Am Konzept waren neben Vorstand und Aufsichtsrat des UKS die für Gesundheit, Bauen und Finanzen zuständigen Ministerien beteiligt.

Nach aktuellem Stand werden die Gesamtbaukosten für den ersten Abschnitt auf mehrere hundert Millionen Euro geschätzt. Er könnte frühestens acht Jahre nach Beginn der Detailplanung realisiert werden.

Hintergrund

Zwei große Bauprojekte am Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) wurden im vergangenen Jahr auf den Prüfstand gestellt: der Neubau des Neurozentrums und der dritte Bauabschnitt der Chirurgie. Aufgrund hoher Kosten, komplexer Planung und langer Bauzeit wurden alternative Konzepte erörtert. Eine Analyse ergab, dass die 330 000 Quadratmeter große Fläche am ehemaligen Hubschrauberlandeplatz ausreichend Platz für den Großteil der Kliniken bietet.

 

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