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ProjektMünchen Klinik Bogenhausen baut fünften Gebäudeabschnitt

Die Erweiterung der München Klinik Bogenhausen um einen fünften Gebäudeabschnitt ist das größte Bauprojekt in der Neuausrichtung der München Klinik.

München Klinik Bogenhausen
Klaus Krischock
München Klinik Bogenhausen, "Bauabschnitt 5"

Während der gesamten Bauphase bleibt die Patientenversorgung vollumfänglich erhalten. Der laufende Klinikbetrieb soll von den Bauarbeiten so wenig wie möglich beeinträchtigt werden – das macht die Planung und Durchführung der Bauarbeiten besonders anspruchsvoll. Im Februar 2018 begann die Vorbereitung der Großbaustelle, Spatenstich folgte im Juli 2019; die Grundsteinlegung soll in der ersten Jahreshälfte 2020 gefeiert werden. Auch im Bestand laufen bereits Modernisierungsprojekte, von denen Patienten und Mitarbeiter profitieren.

Mit rund 1000 Betten ist die München Klinik Bogenhausen das größte Haus des Klinikverbundes. Die Erweiterung des aktuell viergliedrigen Bestandsgebäudes um den „fünften Finger“ sowie die anschließende Modernisierung des Bestandsgebäudes sind das umfangreichste Bauprojekt der München Klinik. Um für Patienten eine noch leistungsfähigere Infrastruktur und ein Behandlungsumfeld mit mehr Komfort zu schaffen, entsteht ein sechsgeschossiger Erweiterungsbau im Osten. Der neue hochmoderne Zentral-OP sowie erweiterte Kapazitäten auf den Intensiv- und Beatmungsstationen bieten optimale Voraussetzungen für die Patientenversorgung in den chirurgischen Disziplinen.

Großbauprojekt und uneingeschränkter Klinikbetrieb nebeneinander

Die Mitarbeitenden bekommen ein modernes Arbeitsumfeld mit vielen Vorzügen – so wird in den neuen Zentral-OP ein eigenes Mitarbeiterrestaurant integriert, das dem OP-Team künftig aufwändige Prozeduren („Ein- und Ausschleusen“) vor und nach den Pausen erspart. Der Erweiterungsbau wird zudem über Einbettzimmer und Stationen mit Wahlleistungsangebot verfügen.

Umfangreiche Vorarbeiten für das BaufeldIm Februar 2018 begann die Vorbereitung des Baufelds und die Modellierung des Baugeländes. Seitdem wurden 25 000 Kubikmeter Erde abgetragen – das Volumen entspricht 100 Einfamilienhäusern mit je 100 Quadratmetern. Aus 2000 Kubikmeter Beton wurden 300 große Betonpfähle bis zu 12 Meter in den Boden eingebracht, um das fußballfeldgroße 7000 Quadratmeter umfassende Baufeld zu begrenzen und das dahinter höher liegende Erdreich abzustützen.

Damit während der kompletten Bauphase die Patientenversorgung in Bogenhausen uneingeschränkt und vom Bau möglichst ungestört weiterläuft, ist die Planung höchst anspruchsvoll und mit großen Herausforderungen verbunden. So wurde beispielsweise eine neue Zu- und Abfahrt zur Baustelle über die Englschalkinger Straße geschaffen, so dass die Baustellenfahrzeuge das Gelände während der Bauzeit unabhängig vom Krankenhausbetrieb anfahren können. Der Hubschrauberlandeplatz wurde im Zuge der Baufeldfreimachung vorübergehend verlegt und ein temporärer Zugang für angeflogene Notfallpatienten zur Klinik wurde geschaffen.

Großer Kran für dezentrale Energieversorgung

Außerdem wird aktuell eine neue, dezentrale Energieversorgung aufgebaut, die in großen Teilen noch in diesem Jahr in Betrieb geht und künftig das komplette Krankenhaus und den Neubau energieeffizient versorgt. Die Anlagen für die verschiedenen Bereiche der Klinikenergieversorgung, darunter Notstromversorgung, Dampferzeugung und Kühlung, werden künftig intelligent vernetzt und kaum sichtbar über das Klinikgelände verteilt. Bislang wurde die Klinik zentral über ein Nebengebäude mit Energie versorgt, das in der Folge rückgebaut werden kann und Platz für den Neubau macht.

Die neuen Kälteanlagen befinden sich auf dem Klinikdach und wurden dort im September installiert. Dazu wurden mit einem Autokran mit einer maximalen Hubkraft von 500 Tonnen die drei Kältemaschinen mit einem Gesamtgewicht von rund 40 Tonnen in einer logistisch aufwändigen Prozedur auf dem Klinikdach platziert. Die Kühlleistung der neuen Kälteanlage, die nach Rückbau der zentralen Energieversorgung im Frühjahr 2020 für die Kühlung des bestehenden Klinikgebäudes sowie künftig auch für die des Erweiterungsbaus zuständig sein wird, ist mit 3500 Kilowatt enorm. Die Kühlleistung entspricht einer vergleichbar notwendigen Heizleistung von rund 700 Einfamilienhäusern.

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