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Marienhospital AachenNotaufnahme schließt wegen Computervirus

Die Cyber-Attacken auf Krankenhäuser, Verwaltungen und Unternehmen dauern an. Zu den jüngsten Opfern gehört das Aachener Marienhospital. Es musste vorübergehend alle EDV-Systeme abschalten, teilte das Krankenhaus mit. Da auch die Radiologie betroffen sei, würden voraussichtlich bis Ende der Woche keine Notfallpatienten aufgenommen.

Den Sicherheitsbehörden bereiten die Angriffe zunehmend Kopfzerbrechen. Denn Verschlüsselungstrojaner wie "Locky" oder "TeslaCrypt" legen nicht nur Kliniken lahm. "Solche Ereignisse in dieser massiven Form hatten wir noch nie", sagte Uwe Jacob, Chef des Landeskriminalamts Nordrhein-Westfalen (NRW). Dass Kliniken die Notfallversorgung einstellen, Operationen verschieben müssen und Stadtverwaltungen tagelang lahmgelegt seien, sei eine neue Qualität der Cyber-Kriminalität.

Alle Entscheider großer Organisationen sollten sich mit den Erpressungsversuchen sofort beschäftigen und Vorsorge treffen: "Bereiten sie sich für den Fall der Fälle vor. Das ist insbesondere die Aufgabe des Spitzenmanagements, der Oberbürgermeister und der Behördenleiter", sagte Uwe Jacob. "Sie müssen ihr Unternehmen, ihre Behörde, ihre Organisation und die Bürger vor Schaden bewahren. Es ist höchste Zeit, jetzt die notwendigen Maßnahmen einzuleiten."

Verschlüsselungstrojaner wie "Locky" und "TeslaCrypt" können, einmal ins Firmen-Netzwerk eingedrungen, sämtliche Unternehmensdaten verschlüsseln und den Betrieb lahmlegen. Auch das Landeskriminalamt sei nur einen Klick davon entfernt gewesen, von der heimtückischen Software befallen zu werden, sagte Jacob.

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