Die Vertragsauflösung sei einvernehmlich erfolgt, hieß es seitens des Trägers. Dabei stand Schmitz, der seit Anfang 2005 das Klinikum führte, schon länger massiv in der Kritik. Laut "Stuttgarter Zeitung" war Schmitz offenbar weder beim Klinikpersonal sonderlich beliebt noch bekam er wirklich die schwierige Finanzsituation des Hauses (27 Millionen Euro Defizit) in den Griff. Zudem droht ihm weiteres Ungemach: Wegen verlustreicher Projekte in Libyen und einem angeblich dubiosen Dienstleistungsvertrag mit Kuwait soll laut der Zeitung das Rechnungsprüfungsamt die Verantwortung der Geschäftsführung dafür prüfen. Dass die Vorwürfe offenbar nicht ganz haltlos sind, zeigt sich auch daran, dass Schmitz für das Geschäftsjahr 2014 bisher nicht entlastet worden sein soll. Auch die Frage einer möglicherweise persönlichen Verantwortung von Schmitz sei mit der jetzigen Vertragsauflösung nicht vom Tisch, heißt es.
Schimandl leitet kommissarisch das Klinikum
Spätestens seit dem bereits bekannt gegebenen Wechsel des Klinischen Direktors Jürgen Graf ans Uniklinikum Frankfurt war klar, dass die Tage von Schmitz in Stuttgart gezählt sein könnten. Mit der jetzigen Vertragsauflösung sei nun "der Weg zur Neugestaltung der Führungsstruktur des Klinikums frei", so der Träger. Von der bisherigen Führungsspitze bleibt damit nur Antje Groß übrig, bislang Direktorin für Controlling und Finanzen. Sie soll weiterhin der Krankenhausleitung angehören. Die kommissarische Geschäftsführung des Hauses übernimmt bis 2017 Reinhard Schimandl, bislang Leiter des Servicecenters Personal und Ausbildungseinrichtungen der Stadt. Nach Angaben der Stadtverwaltung ist Schimandl seit 1975 im städtischen Krankenhausbereich in den verschiedensten Bereichen in verantwortlicher Position tätig gewesen und war unter anderem für mehrere Jahre Verwaltungsleiter des Krankenhauses Bad Cannstatt.
Hohe Abfindung für Schmitz
Nach Informationen der "Stuttgarter Zeitung" lässt sich Schmitz den Abgang offenbar ordentlich versüßen. Danach soll der geschasste Geschäftsführer, dessen Vertrag erst 2014 bis 2021 verlängert worden war, eine Abfindung in Höhe von 900.000 Euro erhalten. Schmitz war, so schreibt das Blatt, bisher mit rund 400.000 Euro pro Jahr einer der am besten verdienenden Geschäftsführer eines städtischen Eigenbetriebs.


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