
Staatssekretär Henrik Eitel (CDU) forderte ein neues Leitbild zum Umgang mit Verdachtsfällen am UKS. «Egal, ob es sich um Verdacht auf Missbrauch, sexuelle Belästigung oder Behandlungsfehler handelt, müssen Transparenz und Aufklärung gewährleistet sein», hieß es in einer Mitteilung der Staatskanzlei in Saarbrücken. Zugleich leisteten mehrere Tausend Mitarbeiter Herausragendes zum Wohle der Patienten.
Eitel will nach eigenen Worten den Aufsichtsrat des UKS zeitnah zu einer Sondersitzung einladen, bei der der Vorstand über die Situation und erste Gedanken zu einem neuen Leitbild berichten solle. «Es muss alle Bereiche umfassen und Patientinnen und Patienten in gleicher Weise schützen wie Mitarbeitende.» In einer weiteren Aufsichtsratsitzung werde vom Vorstand ein ausgearbeitetes Konzept erwartet. Dieses solle die Bewertung bestehender Schutzkonzepte ebenso einschließen wie die Etablierung einer neuen, unabhängigen und unbürokratischen Ombudsstelle für Betroffene.
Bereits für diesen Donnerstag (21.11.) hat die Staatskanzlei nach eigenen Worten «den Vorstand des UKS und den Leiter der HNO-Klinik eingeladen, um die aktuelle Sachlage zu erörtern».
Erst kürzlich war ein Verdachtsfall von sexuellem Missbrauch eines Mädchens an der HNO-Klinik des UKS im Jahr 2012 bekanntgeworden. Zudem soll ein 2016 gestorbener Assistenzarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie am UKS von 2010 bis 2014 zahlreiche Kinder bei Untersuchungen sexuell missbraucht haben.
Professor Dr. Wolfgang Reith, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKS zur aktuellen Berichterstattung über einen Vorfall in der HNO aus 2012:
„Es gab 2012 einen Sachverhalt in der HNO, der in keinem Zusammenhang mit der KJP steht. Das in Frage stehende Kind war am OP-Tag in der Klinik in kontinuierlicher Betreuung zuerst durch die Mutter und anschließend unmittelbar durch OP-Personal. Das Kind kam am OP-Tag in die Klinik, nach Übernahme in den OP-Trakt waren immer mehrere Personen vor Ort. Während der Narkose wurde bei der Verabreichung eines Zäpfchens eine Verletzung im Analbereich festgestellt. Daraufhin wurden Mitarbeiter der Rechtsmedizin und der Kinderschutzgruppe zur Untersuchung hinzugezogen. Es wurden Untersuchungen hinsichtlich der Verletzung durchgeführt.
Es gab zum damaligen Zeitpunkt nach Diagnose der Rechtsmedizin und der Kindergynäkologie keinen Hinweis für den Verdacht eines sexuellen Missbrauchs. Die genaue Ursache der Verletzung konnte nicht geklärt werden. Die Mutter des Kindes wurde damals seitens der Klinik informiert. Mit der Mutter wurde erneut im Juli 2019 ein Gespräch mit dem Ärztlichen Direktor geführt und Akteneinsicht ermöglicht.
Aktuell gibt es Untersuchungen der Staatsanwaltschaft, deren Ergebnisse abzuwarten sind."





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